Hochwasser-Horror im Harz: Wie Gemeinden um ihre Existenz kämpfen!
Hochwasser-Horror im Harz: Wie Gemeinden um ihre Existenz kämpfen!
Silstedt, Deutschland - Juli 2017 bleibt in Erinnerung als einer der regenreichsten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Am Brocken im Harz fielen zwischen dem 24. und 26. Juli sogar bis zu 306 Liter Regen pro Quadratmeter, als das Tiefdruckgebiet „Alfred“ mit seinen tagelangen Regenfällen die Region heimsuchte. Diese extreme Wetterlage führte zu verheerenden Hochwasserereignissen, die weite Teile Niedersachsens, Thüringens und Sachsen-Anhalts betrafen. Insbesondere im Harz waren die Niederschläge mit über 300 Liter pro Quadratmeter katastrophal, was auch die Flüsse und Bäche zum Überlaufen brachte. MDR berichtet, dass …
Besonders betroffen war der Ortsteil Silstedt in Wernigerode, wo der Fluss Holtemme über die Ufer trat. Die betroffenen Anwohner berichteten in der Dokumentation „Lebensretter“ von überfluteten Grundstücken und der dramatischen Lage, in der eine Familie ihre gehbehinderte Großmutter aus einem überfluteten Haus mit einem Schlauchboot in Sicherheit bringen musste. Während die Feuerwehr in Harsleben und eine engagierte Nachbarschaft unermüdlich gegen die Schäden kämpften, wurden die Anwohner von Wassermassen förmlich überwältigt.
Überflutungen und Evakuierungen
Die Situation spitzte sich dramatisch zu, als die Wasserstände an zahlreichen Pegelstellen Rekorde erreichten. Am Wasserstand der Innerste bei Hildesheim stieg der Pegel binnen kürzester Zeit von 2,5 auf rund 7 Meter. In der Stadt Hildesheim und Umgebung wurde Katastrophenalarm ausgelöst, wo das Wasser den historischen Marktplatz überflutete. Im Landkreis Goslar mussten ganze Ortsteile evakuiert werden, während über 3.400 Helfer im Einsatz waren und tausende Sandsäcke verbaut wurden. Wikipedia beschreibt, dass …) Das Hochwasser führte darüber hinaus zu Millionen von Euros an Schäden, und das Ausmaß der Katastrophe fiel so gravierend aus, dass in dieser Zeit die höchste Unwetterwarnstufe für Teile Thüringens ausgerufen wurde.
Die Zonen rund um die Flüsse Leine, Oker, Ilse, Radau und Innerste litten besonders stark unter den Folgen des Hochwassers. Diese Ereignisse sind Teil eines größeren Trends, der weltweit beobachtet wird: Hochwasser stellen die häufigsten Naturkatastrophen dar. Laut Statista verursachten Hochwasser seit 2000 fast 37 Prozent aller Naturkatastrophen. Der globale Klimawandel ist ein wesentlicher Faktor, der die Häufigkeit und Intensität solcher Ereignisse verstärkt. Statista belegt, dass …
Hochwasserrisiken in Deutschland
Angesichts der aktuellen Wetterextreme und aufgrund von Faktoren wie Bodenversiegelung und der Zerstörung natürlicher Überschwemmungsgebiete sind bereits 7,6 Prozent aller deutschen Adressen einem statistischen Hochwasserrisiko ausgesetzt. Rund 400.000 Menschen, die entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse leben, sind in den kommenden Jahren von ähnlichen Schäden bedroht. Zukünftige Hochwasserereignisse könnten noch verheerender werden, wenn die Infrastruktur nicht entsprechend angepasst wird und natürliche Rückhalteräume zur Verfügung stehen. Der Bedarf an einem konsequenten Hochwasserschutz wird immer drängender.
So schließen sich die Ereignisse von 2017 dem Bild eines sich verändernden Klimas an, das nicht nur der Natur, sondern auch der Gesellschaft große Herausforderungen auferlegt. Es bleibt zu hoffen, dass die Lehren aus dieser und ähnlichen Katastrophen nicht nur kurzfristige Hilfsmaßnahmen nach sich ziehen, sondern langfristig auch die Weichen für einen besseren Hochwasserschutz stellen.
Details | |
---|---|
Ort | Silstedt, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)