Verlassen und Vergessen: Schierkes Schulen im Verfall und Verborgenen

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Schierke im Harz: Verlassene Schulen, Investoren gesucht und die Wanderwege zum Brocken – ein Blick auf die Zukunft des Ortes.

Schierke im Harz: Verlassene Schulen, Investoren gesucht und die Wanderwege zum Brocken – ein Blick auf die Zukunft des Ortes.
Schierke im Harz: Verlassene Schulen, Investoren gesucht und die Wanderwege zum Brocken – ein Blick auf die Zukunft des Ortes.

Verlassen und Vergessen: Schierkes Schulen im Verfall und Verborgenen

Im malerischen Schierke, einem kleinen Ort im Hochharz und Teil der Stadt Wernigerode, weht ein Hauch von Nostalgie durch die leeren Straßen. Bekannt für seine Nähe zum Brocken, einem beliebten Ziel für Wanderer, hat Schierke in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit durch seine verlassenen Schulen gewonnen, die mittlerweile als „Lost Place“ kultig sind. Diese nostalgischen Ruinen, die in den 30er Jahren errichtet und während der DDR-Zeit weiter genutzt wurden, stehen seit über 20 Jahren leer und sind stark heruntergekommen. News38 berichtet, dass die Stadtverwaltung Wernigerode aktiv nach Investoren sucht, um neues Leben in diese vergessenen Orte zu bringen.

Bei einem Streifzug durch Schierke und die Umgebung wird schnell klar, dass der Ort mehr zu bieten hat als nur verfallene Gebäude. Der Wald im Nationalpark Harz ist hier besonders urwüchsig und romantisch, und viele Besucher schätzen das Abenteuer, das die Natur bietet. Doch der Charme der Natur wird durch zahlreiche verwaiste Häuser und geschlossene Geschäfte überschattet. Während des Kalten Krieges war Schierke ein Sperrgebiet und war weitgehend isoliert, was zum Verlust vieler seiner einst blühenden Strukturen geführt hat. Reisereporter beschreibt, wie sich der Ort von einem Waldarbeiterdorf zu einem noblen Luftkurort entwickelte, der in den 20er und 30er Jahren als „St. Moritz des Nordens“ bekannt war.

Verborgene Schätze und verblasste Geschichte

Die Abgeschiedenheit und der Verfall haben viele der altehrwürdigen Gebäude stark in Mitleidenschaft gezogen. Eines dieser verblassten Relikte ist das „FDGB-Erholungsheim Hermann Duncker“, ein Bau aus dem Jahr 1909, das einst als Lazarett diente. Dieses Gebäude steht seit den 90er-Jahren leer und droht in der Vergessenheit zu verschwinden. Die Stadt Wernigerode warf bereits das Netz aus, um Investoren zu finden und hat sogar Angebote an das Land unterbreitet, jedoch bis dato nur Absagen erhalten. Aktuell, so Baudezernent Immo Kramer, gibt es keine laufenden Gespräche mit Interessenten, wodurch Möglichkeiten zur Wiederbelebung des Ortes erst 2026 in Aussicht stehen könnten, sollte keine Lösung gefunden werden. News38 erwähnt, dass die Grundstücke neu ausgeschrieben würden, falls keine Investoren gefunden werden.

Die Verlassenheit ist notfalls zum Teil auch ein Zeichen der Geschichte. Der Einblick in Schierkes Vergangenheit zeigt ein Bild von vergessenen und teilweise abgerissenen Gebäuden. Obwohl einige historische Bauten konserviert wurden, bleibt der Verfall zahlreicher anderer ein sichtbares Mahnmal dar, wie schnell Geschichte in Vergessenheit geraten kann. Reisemagazin betont, dass der Harz mit seinen “Lost Places” ein faszinierendes, wenn auch schauriges Juwel der Vergangenheit birgt.

Zukunftsaussichten?

Die Ernsthaftigkeit der Situation bleibt unübersehbar. Es steht einiges auf dem Spiel für Schierke, dessen weniger als 1.000 Einwohner weiterhin auf eine Lösung hoffen, die frischen Wind in ihren belebt scheinenden Ort bringt. Die Suche nach geeigneten Investoren gestaltet sich als langwierig und kompliziert, während die Zeit unbarmherzig an den alten Mauern nagt. Doch wer weiß, vielleicht wird Schierke eines Tages wieder zum blühenden Ziel für Naturfreunde und Geschichtsliebhaber, die den Geistern der Vergangenheit nachspüren und die verborgenen Schätze entdecken wollen. Bis dahin bleibt der Charme der verlassenen Schulen und Ruinen ein faszinierendes Kapitel der Geschichte, das darauf wartet, neu geschrieben zu werden.