Erster Spatenstich: Magdeburg investiert 2,8 Millionen in Hochwasserschutz!

Erster Spatenstich: Magdeburg investiert 2,8 Millionen in Hochwasserschutz!

Magdeburg, Deutschland - Am 23. Juni 2025 begann in Niegripp bei Magdeburg ein bedeutendes Projekt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes, das von Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann und LHW-Direktorin Martina Große-Sudhues mit dem ersten Spatenstich feierlich eingeläutet wurde. Mit einer Investition von rund 2,8 Millionen Euro, finanziert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie Eigenmittel aus Landes- und Bundeshaushalt, sollen die Hochwasserschäden am Niegripper Deich beseitigt werden, um die Sicherheit der Anrainergemeinden im Landkreis Jerichower Land zu gewährleisten. Das Ziel ist klar: die Hochwassersituation nachhaltig zu verbessern und mögliche zukünftige Risiken aufgrund des Klimawandels zu minimieren.

Der Anlass für diese Maßnahmen ist nicht ohne Grund gewählt. Das Jahrhunderthochwasser von 2013 hat eindrücklich gezeigt, wie wichtig es ist, das Schutzniveau der Deiche zu erhöhen. Die damaligen Extremwetterereignisse haben nicht nur zu enormen Schäden geführt, sondern auch blutige Widerstandsaktionen an Deichbrüchen erfordert, die mit unkonventionellen Methoden wie dem Versenken alter Schiffe bekämpft wurden. Knapp 90 Prozent der Schäden der Hochwasserereignisse von 2013 betrafen Sachsen-Anhalt und den Freistaat Sachsen, der volkswirtschaftliche Gesamtschaden wurde auf rund 10 Milliarden Euro geschätzt, davon etwa 1,8 Milliarden Euro an versicherten Schäden, wie Havelpolder.de berichtet.

Geplante Maßnahmen und Nachhaltigkeit

Die Arbeiten am Deich, die bis Ende 2026 abgeschlossen sein sollen, umfassen eine Sanierung auf einer Länge von etwa 870 Metern. Dies beinhaltet nicht nur eine Erhöhung des Deiches, sondern auch eine DIN-gerechte Bauweise, die künftige Senkungen von bis zu 60 Zentimetern aufgrund des Salzabbaus in der Region berücksichtigt. Zudem wird der Ausbau der Deichkontroll- und Deichverteidigungswege dazu beitragen, die Erreichbarkeit im Hochwasserfall zu verbessern. Martina Große-Sudhues betonte bei der Spatenstich-Zeremonie, dass mehr als 16.300 Kubikmeter Stützkörper-Material vor Ort gewonnen werden können. Diese Maßnahme schont sowohl die Umwelt als auch den Lieferverkehr.

Ein Blick auf die bisherige Entwicklung im Hochwasserschutz zeigt, dass seit 2002 in Sachsen-Anhalt über 1,5 Milliarden Euro investiert wurden, wovon rund 129 Millionen Euro im Landkreis Jerichower Land verwendet wurden. Doch der Klimawandel macht weitere Investitionen unerlässlich. Die Landesstrategie „Stabil im Klimawandel“ dient als Handlungsleitfaden für zukünftige Maßnahmen im Hochwasserschutz.

Erfahrungen aus der Vergangenheit

Das Hochwasser von 2013 hat auch einen Paradigmenwechsel im Umgang mit solchen Naturereignissen angestoßen. Laut Havelpolder.de wurde ein Hochwasserrisikomanagementplan für das Elbegebiet entwickelt und veröffentlicht. Dieses umfasst eine Vielzahl an Strategien, die von Hochwasservorsorge bis hin zu technischen Lösungen reichen. Das Nationale Hochwasserschutzprogramm, das im September 2013 ins Leben gerufen wurde, hat zum Ziel, kritisch identifizierte Schwachstellen zu beseitigen und die Deiche zurückzuverlegen.

Mit diesen geplanten Maßnahmen hofft die Region, nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die kommenden Generationen gewappnet zu sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die klimatischen Bedingungen in Zukunft entwickeln werden, doch eines steht fest: Der Hochwasserschutz hat in Sachsen-Anhalt und insbesondere im Landkreis Jerichower Land oberste Priorität.

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OrtMagdeburg, Deutschland
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