Bombenanschlag in Boulder: Verdächtiger wegen Hasskriminalität angeklagt

Bombenanschlag in Boulder: Verdächtiger wegen Hasskriminalität angeklagt
Boulder, Colorado, USA - Am Sonntag ereignete sich in Boulder, Colorado, ein schwerer antiisraelischer Anschlag, bei dem acht Menschen verletzt wurden. Der 45-jährige Mohamed Sabry Soliman ist mittlerweile wegen seiner mutmaßlichen Rolle in dem Bombenangriff auf eine pro-israelische Kundgebung angeklagt worden. Die Versammlung fand zur Unterstützung von Geiseln statt, die während des Angriffs der Hamas auf Israel im Oktober 2023 entführt wurden. Soliman war bereits mit versuchten Mordanklagen auf staatlicher Ebene konfrontiert.
Wie Al Jazeera berichtet, plant Soliman den Angriff über ein Jahr und hatte sich zahlreiche Molotow-Cocktails sowie einen Benzinbehälter in seinem Fahrzeug beschafft. An der Tatstelle wurde zudem ein mit Benzin gefüllter Unkrautsprüher gefunden. Seine Kenntnisse zum Bau der Brandbomben erlernte er sich eigenen Angaben zufolge über YouTube.
Schockierende Details des Angriffs
Während des Angriffs wurde ein Video auf Social Media geteilt, das Soliman ohne Oberbekleidung zeigt, wie er die Molotow-Cocktails hält. Er wurde in Höhe von 10 Millionen Dollar Kaution festgehalten, nachdem er in Gesprächen geäußert hatte, dass er “alle zionistischen Menschen” töten wolle. In dem Vorfall wurden vier Frauen und vier Männer im Alter zwischen 52 und 88 Jahren verletzt. Zudem ist unter den Opfern eine 88-jährige Holocaust-Überlebende.
Die Veranstaltung selbst, die von der Gruppe „Run for Their Lives“ organisiert wurde, hatte zum Ziel, auf die Situation der Geiseln hinzuweisen. Der Aufenthalt in Boulder war für Soliman von Bedeutung, da er bis nach der Graduierung seiner Tochter wartete, um seine Tat auszuführen. Er lebte mit seiner Frau und fünf Kindern in Colorado Springs und war im Besitz eines abgelaufenen Touristenvisums, nachdem er im August 2022 in die USA eingereist war.
Anstieg antisemitischer Angriffe in den USA
Der Anschlag in Boulder ist nicht isoliert, sondern steht im Kontext eines alarmierenden Anstiegs antisemitischer Vorfälle in den USA, der seit dem Hamas-Angriff auf Israel zu verzeichnen ist. Laut Tagesspiegel stieg die Zahl antisemitischer Angriffe auf über 10.000 zwischen dem 7. Oktober 2023 und dem 24. September 2024. Dies markiert den höchsten Wert seit Beginn der Erfassung solcher Vorfälle durch die Anti-Defamation League (ADL) im Jahr 1979.
Die ADL hat über 150 körperliche Angriffe, mehr als 1.800 Vandalismusfälle und über 8.000 verbale oder schriftliche Angriffe gezählt. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von Bombendrohungen gegen jüdische Einrichtungen, wodurch die Zahl von 81 auf über 1.000 gestiegen ist. Solche Vorfälle verdeutlichen den zunehmenden Antisemitismus in den USA, der zum Teil durch den anhaltenden Konflikt im Nahen Osten angeheizt wird.
Die Ereignisse in Boulder haben sowohl die lokale Gemeinschaft als auch die nationale Diskussion über Antisemitismus und die Sicherheit von Minderheiten in den USA aufgeworfen. Ed Victor, ein Teilnehmer der friedlichen Demonstration, beschreibt die Schrecken des Angriffs und das plötzliche Gefühl der Bedrohung, während er den Brand sah und versuchte, den Opfern zu helfen. „Ich fühlte mich unglaublich sicher in Boulder, und jetzt wurde ich schockiert zurückgelassen“, sagte Victor CNN.
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Ort | Boulder, Colorado, USA |
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