Mindestlohnerhöhung: 164.000 Jobs in Sachsen-Anhalt betroffen!
Mindestlohnerhöhung: 164.000 Jobs in Sachsen-Anhalt betroffen!
Sachsen-Anhalt, Deutschland - Die bevorstehende Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland wird auch in Sachsen-Anhalt spürbare Auswirkungen haben. Ab Januar 2026 steigt der Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde, und das trifft in Sachsen-Anhalt besonders deutlich. Knapp 164.000 Jobs, das entspricht rund 20 % der insgesamt 832.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im Land, sind betroffen. Diese Zahlen hat Hallespektrum veröffentlicht.
Was bedeutet das konkret für die Beschäftigten? Der Anteil der von der Anhebung betroffenen Stellen bleibt fast konstant im Vergleich zur Mindestlohnerhöhung im Oktober 2022, als rund 159.000 Beschäftigte betroffen waren. Der Unterschied zeigt sich auch darin, dass die durchschnittliche Lohnsumme in Sachsen-Anhalt bei den betroffenen Stellen von etwa 218 Millionen Euro um rund 13 Millionen Euro auf 231 Millionen Euro ansteigt.
Hohe Niedriglohnquote
Sachsen-Anhalt zählt zu den Regionen mit den höchsten Anteilen an Niedriglohn-Jobs in Deutschland. Über ein Drittel der Beschäftigten hier verdient weniger als 15 Euro pro Stunde. Aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes, auf Anfrage der Linken erstellt und von Zeit veröffentlicht, ist zu entnehmen, dass sowohl Männer als auch Frauen in Sachsen-Anhalt von dieser Problematik betroffen sind: 31 % der Männer und 22,7 % der Frauen erhalten weniger als den erwähnten Betrag.
Besonders stark ist der Niedriglohnsektor im Gastgewerbe: Hier verdienen fast 74,3 % der Beschäftigten unter 15 Euro pro Stunde. Auch in anderen Branchen wie dem Handel und dem Gesundheitswesen sind die Zahlen alarmierend hoch.
Vorsichtiger Ausblick
Die Betroffenheitsquote durch die neue Mindestlohnerhöhung ist im Dienstleistungsbereich mit 21 % höher als im Produzierenden Gewerbe, wo sie bei 14 % liegt. Die MDR berichtet, dass in nicht tarifgebundenen Betrieben bis zu 30 % der Stellen betroffen sein werden, in tarifgebundenen nur etwa 10 %. Die Lage könnte sich in Zukunft weiter zuspitzen: Ab Januar 2027 soll der Mindestlohn auf 14,60 Euro steigen, was voraussichtlich 26 % der Jobs in Sachsen-Anhalt betreffen würde.
Politisch ist die Diskussion um eine Mindestlohnerhöhung in vollem Gange. Vertreter der Linken fordern gar einen Mindestlohn von 15 Euro, um die Einkommen der Beschäftigten nachhaltig zu verbessern. Monika Hohmann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken in Sachsen-Anhalt, hat die Notwendigkeit betont, die Löhne zu erhöhen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Sachsen-Anhalt durch die Mindestlohnerhöhung zwar einen schrittweisen Fortschritt sieht, dennoch bleibt ein großer Teil der Beschäftigten im Land unter den Niedriglohngrenzen gefangen. Hier ist sowohl politischer als auch gesellschaftlicher Druck gefordert, um die Situation der Geringverdiener nachhaltig zu verbessern.
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Ort | Sachsen-Anhalt, Deutschland |
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