Sachsen-Anhalt im Datenskandal: Abgeordnete riskieren E-Mail-Sicherheit!
Sachsen-Anhalt: Abgeordnete nutzen private E-Mail-Adressen, Sicherheitsrisiken und Darknet-Datenleck betreffen Landtagsabgeordnete.

Sachsen-Anhalt im Datenskandal: Abgeordnete riskieren E-Mail-Sicherheit!
In Sachsen-Anhalt ist die Sicherheit von persönlichen E-Mail-Konten von Landtagsabgeordneten aktuell ein großes Thema. Wie MDR berichtet, nutzen 15 von insgesamt 97 Abgeordneten private E-Mail-Adressen für ihre Kommunikation, darunter gängige Anbieter wie @t-online.de und gmx. Besonders ins Rampenlicht gerückt ist die Linken-Fraktionschefin Eva von Angern, deren private gmx-Adresse vor kurzem nicht erreichbar war, weil das Postfach überfüllt ist.
Es gibt spezielle offizielle E-Mail-Adressen für den Landtag, auf die ausschließlich die Abgeordneten selbst Zugriff haben, doch es scheint, als ob viele den direkten Kontakt über private Postfächer bevorzugen. Die Landtagsverwaltung hat zwar Empfehlungen zur E-Mail-Nutzung ausgesprochen, doch aufgrund des „freien Mandats“ unterliegen die Abgeordneten keinen strengen Vorgaben.
Risiken und Sicherheitswarnungen
IT-Experte Bernd Schlömer warnt eindringlich vor den Gefahren, die die Nutzung privater E-Mail-Adressen mit sich bringt. Der Schutz durch Antivirus-Software, regelmäßige Backups, Echtheitsprüfungen und vor allem die Wahl sicherer Passwörter ist unerlässlich. Tatsächlich sind mehrere E-Mails von Landtagsabgeordneten kürzlich im Darknet aufgetaucht, darunter sensible Informationen, was die Lage zusätzlich brisant macht. Laut Welt betrifft das 67 Prozent der Abgeordneten aus Sachsen-Anhalt – ein alarmierender Wert, der über dem Durchschnitt liegt.
Aufgefallen ist, dass diese E-Mail-Adressen auch für Konten bei verschiedenen Anbietern wie Dropbox und LinkedIn verwendet wurden, teilweise für nicht jugendfreie Inhalte. Es ist erschreckend, dass viele Passwörter einfach gehalten sind, oftmals basierend auf Kombinationen aus Vor- und Nachnamen. Ein Abgeordneter war über die Veröffentlichung seiner Daten nicht einmal informiert.
Maßnahmen und Empfehlungen
Die CDU-Fraktion hat bereits reagiert und arbeitet an einem Leitfaden zur Informationssicherheit, der bald in Kraft treten soll. Dies ist besonders wichtig, da die öffentliche Hand in Deutschland zunehmend Ziel von Cyberattacken wird, wie bereits im eGovernment beschrieben. Auch die Notwendigkeit von Cyber-Schutzmaßnahmen wird immer dringlicher, da öffentliche Einrichtungen oftmals sensible Daten verarbeiten.
Im Hinblick auf diese Entwicklung hat Eva von Angern die Idee ins Spiel gebracht, dass die Landtagsverwaltung Wahlkreismailadressen einrichtet, um die Kommunikation zu verbessern und die Sicherheit zu erhöhen. Die Diskussion darüber ist bereits im Gange. Ein Ansatz, der unter den Abgeordneten auf offene Ohren stoßen könnte, da die Herausforderungen in der digitalen Welt nicht länger ignoriert werden können.