Alte Nummernschilder in Sachsen-Anhalt: Die Rückkehr der Heimatliebe!

In Sachsen-Anhalt erfreuen sich alte Nummernschilder steigender Beliebtheit, Ausdruck regionaler Identität seit 2012.
In Sachsen-Anhalt erfreuen sich alte Nummernschilder steigender Beliebtheit, Ausdruck regionaler Identität seit 2012. (Symbolbild/NAG)

Alte Nummernschilder in Sachsen-Anhalt: Die Rückkehr der Heimatliebe!

Sachsen-Anhalt, Deutschland - Mit der Rückkehr alter Buchstabenkombinationen auf Nummernschildern erleben die Fahrer in Sachsen-Anhalt eine regelrechte Renaissance. In den letzten Jahren hat sich die Begeisterung für Altkennzeichen ungebrochen gehalten, und das seit ihrer Wiederfreigabe im Jahr 2012. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nutzen immer mehr Autofahrer die Möglichkeit, wieder auf traditionelle Kennzeichen zurückzugreifen. Besonders im Salzlandkreis ist der Trend deutlich zu spüren, wo aktuell rund 74.000 Fahrzeuge mit Altkennzeichen wie BBG, SBK und ASL unterwegs sind, während der amtliche Kreis-Kürzel SLK bei etwa 64.000 Fahrzeugen liegt, was ein erstaunliches Bild zeigt, wenn man bedenkt, dass 2012 noch 75.000 Fahrzeuge mit SLK registriert waren.

Die Lage zeigt, dass die Beliebtheit der historischen Kürzel in Sachsen-Anhalt stetig wächst. Durch die optionale Nutzung mehrerer regionaler Nummernschilder, wie etwa in Wolmirstedt, wo die Bewohner zwischen verschiedenen Kürzeln wie WMS, OK und BÖ wählen können, wird dieser Trend weiter verstärkt. Diese Altkennzeichen gelten nicht nur als Nummernschilder, sondern werden auch als Heimatkennzeichen verstanden. Sie sind Ausdruck einer regionalen Identität, die viele Autofahrer stolz auf ihren Heimatort zurückblicken lässt. Im Harz dominieren besonders die alten Kürzel QLB, HBS und WR, während in Anhalt-Bitterfeld viele Fahrzeuge unter AZE (Zerbst) und BTF (Bitterfeld) registriert sind, zusätzlich zu den offiziellen ABI-Kennzeichen.

Steigende Zahlen und historische Bedeutung

Das Interesse an alten Kennzeichen zeigt sich nicht nur in einer stetigen Zunahme der Zahlen, sondern auch in einem kulturellen Kontext. Altkennzeichen wurden ursprünglich im Zuge der Kreisgebietsreform 2017 abgeschafft, fanden jedoch aufgrund öffentlicher Debatten wieder ihre Berechtigung. Die Zulassung einer Vielzahl von alten Kürzeln hat für die Einwohner nicht nur eine praktische, sondern auch eine emotionale Komponente – es geht um Heimat und Identität. Besonders bemerkenswert ist der steile Anstieg der Fahrzeuge mit alten Kennzeichen: Beispielsweise ist die Zahl der registrierten Fahrzeuge mit dem Kürzel MER (Merseburg) von 2.800 im Jahr 2012 auf fast 23.000 im Jahr 2025 gestiegen. Ähnlich sieht es bei BBG (Bernburg) aus, wo die Anzahl von circa 18.400 auf knapp 26.500 Fahrzeuge angestiegen ist.

Doch nicht nur Altkennzeichen sind im Kommen; auch die Entwicklung der neuen Kreiskennzeichen zeigt, dass sie an Popularität verlieren. So sank die Zahl der Fahrzeuge mit dem Kürzel SLK von 74.700 auf 63.700, was deutlich macht, dass viele Autofahrer lieber zu den altbewährten Nummern zurückkehren. In vielen Regionen, etwa im Saalekreis, finden sich neben diesen regionalen auch zahlreiche überregionale Kennzeichen. Hier sind unter den Fahrzeugen sogar 1.344 Leipziger, 136 Berliner und 47 Münchner zu entdecken.

Die bunte Vielfalt an Kennzeichen, die auf den Straßen unterwegs ist, spiegelt nicht nur das gewachsene Interesse an regionaler Identität wider, sondern macht auch klar, dass viele Autofahrer ein gutes Händchen haben, wenn es darum geht, das passende Nummernschild für ihr Fahrzeug auszuwählen.

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OrtSachsen-Anhalt, Deutschland
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