Ballenstedt: Schüler erkunden jüdisches Leben gegen Antisemitismus!

Im Wolterstorff-Gymnasium in Ballenstedt lernen Schüler über jüdisisches Leben, um Vielfalt zu fördern und Antisemitismus zu bekämpfen.
Im Wolterstorff-Gymnasium in Ballenstedt lernen Schüler über jüdisisches Leben, um Vielfalt zu fördern und Antisemitismus zu bekämpfen. (Symbolbild/NAG)

Ballenstedt: Schüler erkunden jüdisches Leben gegen Antisemitismus!

Ballenstedt, Deutschland - In einer bedeutenden Initiative zur Förderung von Toleranz und zum Abbau von Vorurteilen wird am Wolterstorff-Gymnasium in Ballenstedt ein bemerkenswertes Projekt durchgeführt. Unter der Leitung des Jüdischen Museums Berlin setzen sich die Schüler intensiv mit jüdischem Leben auseinander, um die kulturelle Vielfalt zu zeigen und gegen den wachsenden Antisemitismus anzukämpfen. Laut Tagesschau investieren Historiker Johannes Schwarz und Alex Green viel Energie in diesen Austausch und schaffen Chancen, die Schüler an die jüdische Kultur heranzuführen.

Die Schüler bringen persönliche Gegenstände mit, die in einer Ausstellung präsentiert werden, was dem Projekt eine sehr persönliche Note verleiht. In Anbetracht der alarmierenden Zahlen von antisemitischen Vorfällen in Sachsen-Anhalt, die 2024 auf 202 Fälle stiegen – ein Anstieg um 13% im Vergleich zum Vorjahr – sind solche Initiativen wichtiger denn je. Innerhalb des Schuljahres 2023/2024 wurden neun Meldungen zu Antisemitismus an Schulen verzeichnet, während es im laufenden Schuljahr bereits sechs sind.

Ein wichtiger Beitrag zur Vielfalt

Josef Wutte, Lehrer und Betreuer der AG „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“, ist maßgeblich an der Organisation des Projektes beteiligt. „Unser Ziel ist es, den Schülern die Vielfalt der Gesellschaft näherzubringen“, erklärt er. Die Schüler gestalten eine Ausstellung, die jüdisches Leben zeigt und lernen, Perspektiven zu wechseln. In den Worten von Wutte und den Historikern wird die Bedeutung der Aufklärung über verschiedene Religionen hervorgehoben, um Akzeptanz und Toleranz zu fördern.

Die Schüler selbst äußern, dass sie das Projekt als wichtig erachten, um Klischees abzubauen und ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Wutte hat jedoch Bedenken bezüglich der Zukunft solcher Projekte und hofft auf entsprechende politische Unterstützung, um die Nachhaltigkeit dieser wichtigen Arbeit zu sichern.

Unterstützung durch zusätzliche Bildungsprojekte

Zusätzlich zu diesem Projekt gibt es auch in Nordrhein-Westfalen Schritte, um Antisemitismus vorzubeugen und jüdisische Vielfalt zu vermitteln. Das Projekt MALMAD, ein innovatives Konzept, welches von der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit des Landes Nordrhein-Westfalen (SABRA) entwickelt wurde, bietet einen virtuellen Methodenkoffer für antisemitismuskritische Bildungsarbeit. Hier werden Materialien und Methoden bereitgestellt, die einen diskriminierungsfreien Umgang in Schulen fördern sollen. Informationen dazu finden sich auf der Seite des Schulministeriums NRW.

Ein weiterer Punkt, der in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben sollte, ist der Bericht der Deutsch-Israelischen Schulbuchkommission von 2015. Dieser zeigt, dass viele Schulbücher ein einseitiges Bild vom Judentum vermitteln, oft nur für den Religionsunterricht konzipiert. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, warum es zunehmend Bedarf an neuen Materialien zur Vermittlung jüdischen Lebens und identitäten gibt.

Insgesamt lässt sich sagen, dass sowohl das Projekt am Wolterstorff-Gymnasium als auch die Initiativen in Nordrhein-Westfalen gemeinschaftlich dazu beitragen, ein respektvolles und tolerantes Miteinander zu fördern. Die Verantwortlichen und Schüler sind fest entschlossen, einen nachhaltigen Beitrag zu leisten, um Vielfalt und Akzeptanz in der Gesellschaft zu stärken. Diese wichtigen Schritte brauchen auch in Zukunft die Unterstützung von Politik und Öffentlichkeit.

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OrtBallenstedt, Deutschland
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