CSD Bautzen: 3.400 Teilnehmer setzen ein Zeichen gegen rechte Gewalt!

CSD Bautzen: 3.400 Teilnehmer setzen ein Zeichen gegen rechte Gewalt!
Rund 3.400 Menschen feierten am 10. August den Christopher Street Day (CSD) in Bautzen und setzten damit ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Unter dem Motto „Die Würde des Menschen ist unantastbar – auch in Bautzen“ zogen die Teilnehmenden durch die Stadt. Die Veranstaltung fand zum dritten Mal statt und war von einer umfangreichen medialen Berichterstattung begleitet, insbesondere im Hinblick auf die rechtsextremen Proteste des Vorjahres. Journalisten aus verschiedenen Regionen waren angereist, um die Parade zu dokumentieren, wie Sächsische.de berichtet.
Besonders bemerkenswert war die allgemeine Stimmung an diesem Tag, die trotz der herausfordernden Ereignisse des Vorjahres von Freude und Solidarität geprägt war. Doch die Schatten der vergangenen Auseinandersetzungen blieben nicht aus. Wenige Tage vor dem CSD in Bautzen hatten in Berlin zwischen 30 und 50 Neonazis gegen die Feierlichkeiten demonstriert, und auch bei der Parade in Bautzen gab es Störaktionen von rechtsextremen Gruppen, ein Zeichen für die zunehmende Queerfeindlichkeit in der Gesellschaft, wie nd-aktuell.de hervorhebt.
Gewaltbereitschaft und Gegenproteste
Die Gefahr durch rechtsextreme Übergriffe ist real, was die Polizei auch beim CSD in Bautzen beobachtete. Sie rechnete mit einem hohen Gefährdungspotenzial. Die Mobilisierung der Rechten ist mittlerweile ein gesamtdeutsches Phänomen, und Wissenschaftlerinnen sprechen von einer „neuen Generation Neonazis“, die sich am Hass auf queere Menschen orientiert. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 1.785 queerfeindliche Straftaten verzeichnet, ein Anstieg von etwa 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere Gewaltakte gegen LSBTIQ-Menschen nahmen stark zu, wie Tagesschau.de berichtet.
Einige CSDs mussten sogar aufgrund von Drohungen und Sicherheitsrisiken eingeschränkt oder abgesagt werden. So kam es zu Störungen bei Veranstaltungen, die sich für Vielfalt und Toleranz einsetzen. Beispielsweise wurde in Bad Freienwalde eine solche Veranstaltung von mutmaßlich Rechtsextremen überfallen, wobei es zu Verletzten kam. Der Anstieg der Hasskriminalität ist alarmierend, und die Binnenministerin Nancy Faeser fordert eine konsequente Verfolgung queerfeindlicher Gewalt.
Ein Lichtblick für die Vielfalt
Trotz all dieser Herausforderungen und der aggressive Haltung eines Teils der Gesellschaft zeigte der CSD in Bautzen, dass die Community zusammenhält und für ihre Rechte einsteht. Auch wenn die Gegenproteste und die drohende Gewalt nicht in den Hintergrund gedrängt werden können, ist die starke Teilnahme an der Parade ein klares Zeichen dafür, dass Diversität und Gleichheit hoch im Kurs stehen.
In diesem Kontext kann die neue Schulleiterin des Bautzener Schiller-Gymnasiums viel bewirken. Ihr Engagement könnte entscheidend sein, um bereits in Schulen ein Bewusstsein für die Themen Vielfalt und Toleranz zu schaffen. Die Berichterstattung über den CSD und seine Bedeutung bleibt wichtig, um das Bewusstsein für diese gesellschaftlichen Herausforderungen weiter zu schärfen und die Hoffnung auf eine bessere und gerechtere Zukunft zu nähren.