Friedlicher CSD in Bautzen: 3.000 Menschen für Menschenwürde!

Am 10.08.2025 feierten knapp 3.000 Menschen den CSD in Bautzen, trotz rechtsextremer Gegendemonstrationen und Sicherheitsvorkehrungen.

Am 10.08.2025 feierten knapp 3.000 Menschen den CSD in Bautzen, trotz rechtsextremer Gegendemonstrationen und Sicherheitsvorkehrungen.
Am 10.08.2025 feierten knapp 3.000 Menschen den CSD in Bautzen, trotz rechtsextremer Gegendemonstrationen und Sicherheitsvorkehrungen.

Friedlicher CSD in Bautzen: 3.000 Menschen für Menschenwürde!

Am 10. August 2025 fand in Bautzen der 3. Christopher Street Day (CSD) statt, an dem knapp 3.000 Menschen teilnahmen. Die Atmosphäre war, wie die Polizei berichtete, friedlich, was besonders erfreulich ist, da der CSD im Vorjahr von massiven rechtsextremen Protesten überschattet worden war. Dieses Mal hatten die Sicherheitskräfte alles gut im Griff; sie trennte die gegnerischen Lager erfolgreich, was dazu beitrug, dass kein größerer Vorfall zu verzeichnen war. Auch das Motto der Veranstaltung, „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Auch in Bautzen!“, fand großen Zuspruch unter den Teilnehmenden und war ein klares Zeichen für Menschenwürde und queere Sichtbarkeit.

Mit rund 400 Personen, die an einer unterstützenden Demonstration teilnahmen, und zusätzlich etwa 450 Teilnehmern einer rechtsextremen Gegendemonstration, zeigte sich die gespannte Situation in der Stadt. Wie die Zeit berichtete, war die sächsische Polizei im Vorfeld auf einen größeren Einsatz vorbereitet und stellte sicher, dass das Grundrecht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit gewahrt blieb. Trotz einzelner verbaler Auseinandersetzungen und kleinerer Straftaten hat die Polizei an diesem Tag eine endgültige Bilanz noch nicht veröffentlicht.

Rückblick auf die Proteste der Vergangenheit

Besonders in Erinnerung bleibt der CSD des Vorjahres, der aufgrund von aggressiven rechtsextremen Protesten eine Abschlussparty absagen musste. In diesem Jahr sprachen auf einer Kundgebung auf dem Kornmarkt auch bedeutende Persönlichkeiten wie die Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sophie Koch (SPD), und Bautzens Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU). Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) war ebenfalls vor Ort, um die Bedeutung der Versammlungen zu unterstreichen.

Die CSDs sind nicht nur Feierlichkeiten, sondern auch bedeutende Erinnerungen an den Widerstand von transgeschlechtlichen und homosexuellen Menschen, insbesondere an die Ereignisse von 1969 in der Christopher Street in New York, die den Aufstand gegen staatliche Willkürmaßnahmen symbolisieren. Diese historischen Bezüge sind für die LGBTQI*-Community in Deutschland von großer Bedeutung, wie die Deutschlandfunk Kultur ausführlich darstellt.

Aktuelle Herausforderungen für queere Menschen

Allerdings sind nicht alle Nachrichten positiv. In den letzten Jahren gab es einen alarmierenden Anstieg queerfeindlicher Straftaten in Deutschland. Die Berichterstattung zeigt, dass sich die Zahl dieser Übergriffe seit 2010 verzehnfacht hat. Historisch betrachtet steht die LGBTQI*-Community vor ständigen Herausforderungen. Während Gesetze zur Stärkung queerer Rechte, wie die Ehe für alle 2017 und das Selbstbestimmungsgesetz 2024, wichtige Schritte darstellen, warnen Experten vor der Möglichkeit von Rückschritten.

Die Sorge um die Sicherheit während Veranstaltungen wie dem CSD wächst, da junge rechtsextreme Gruppen zunehmend aktiv werden und ihre Mitglieder über soziale Medien rekrutieren. Die Frage bleibt, wie viel Druck queere Veranstaltungen im ländlichen Raum, wie in Bautzen, aushalten können. CSD-Vertreter fordern kontinuierlich Solidarität und ein deutliches politisches Bekenntnis zu den Rechten der queeren Menschen.