Rechtsextreme Jugendgruppen: Rasanter Anstieg und drohende Gefahr!

Bautzen: Anstieg rechtsextremer Jugendgruppen in Deutschland. Alarmierende Entwicklungen und Beobachtungen von Behörden.
Bautzen: Anstieg rechtsextremer Jugendgruppen in Deutschland. Alarmierende Entwicklungen und Beobachtungen von Behörden. (Symbolbild/NAG)

Rechtsextreme Jugendgruppen: Rasanter Anstieg und drohende Gefahr!

Bautzen, Deutschland - In Deutschland zeigt sich ein alarmierender Trend: Die Zahl rechtsextremer Jugendgruppen wächst rasant. Laut dem Bundeskriminalamt (Welt) sind innerhalb eines Jahres mehrere neue Gruppierungen mit mehreren hundert Anhängern entstanden. Diese rechtsextremen Strukturen haben sich oftmals zuerst im virtuellen Raum etabliert, bevor sie mit Veranstaltungen und anderen Aktionen in Erscheinung treten.

Mitglieder dieser Gruppen, zu denen auch die größte Organisation „Jung und Stark“ gehört, rekrutieren leidenschaftlich über Plattformen wie TikTok und Instagram. Insbesondere die Corona-Pandemie hat den Extremisten in die Karten gespielt, da viele Jugendliche in die digitale Welt abtauchten, wo sie anfälliger für radikale Ideologien wurden. Die bundesweiten Ermittlungen zeigen, dass es sich um ein vernetztes Netz handelt, das auch über regionale Ableger verfügt.

Kriminelle Aktivitäten und Razzien

Die Aktivitäten dieser Gruppen sind nicht zu übersehen: Sie fallen nicht nur durch Propagandadelikte auf, sondern sind verstrickt in schwerwiegende Straftaten. Ein Beispiel ist die kürzlich durchgeführte bundesweite Razzia gegen die „Letzte Verteidigungswelle“, bei der fünf Jugendliche festgenommen wurden. Diese Gruppe plante Anschläge auf Asylunterkünfte und linke Einrichtungen, um die demokratische Ordnung zu destabilisieren. Dabei wurde auch ein versuchter Mord sowie besonders schwere Brandstiftung ermittelt, wie das RBB berichtet.

Die Razzia ergab, dass zu den Verdächtigen zwei 15-Jährige gehören, die in Brandenburg leben. Diese Ereignisse unterstreichen die militante Ausrichtung der Jugendgruppen, die Bezug auf rechtsterroristische Vorbilder nehmen und sich in ihrem Handeln weiter radikalisieren.

Ein verändertes gesellschaftliches Klima

Der Verfassungsschutz hebt hervor, dass eine „markante Mobilisierungsschwäche“ der rechtsextremen Partei „Die Heimat“ beobachtet wird, während die „Jungen Nationalisten“ an Aktivität zulegen. In der Gesellschaft ist ein Rechtsruck festzustellen, der in Teilen durch die Politik normalisiert wird. Besonders in Brandenburg, wo die AfD bei der Bundestagswahl stärkste Kraft wurde, sehen Beobachter eine gefährliche Trendwende.

Die Gefahren von Online-Radikalisierung sind nicht zu unterschätzen. Im Abschlussbericht der Veröffentlichung „Mainstreaming und Radikalisierung in sozialen Medien“ wird auf die Rolle sozialer Medien hingewiesen, die es extremistischen Akteuren ermöglicht, ihre Ideen snell und weit zu verbreiten. Diese Entwicklung sorgt dafür, dass radikale Positionen in den öffentlichen Diskurs eingehen und teils als legitim angesehen werden, ohne dass die dahinterstehenden extremistischen Ideologien erkannt werden. Dies trifft insbesondere auf Jugendliche zu, die oft Orientierung suchen, wie auch die Beobachtungen von Verfassungsschutz, zeigen.

Die Zusammenhänge zwischen der Zunahme rechtsextremer Jugendgruppen, der digitalen Rekrutierung und den gesellschaftlichen Veränderungen stellen eine Herausforderung für die Gesellschaft dar. Es ist wichtig, die Radikalisierungsrisiken frühzeitig zu erkennen, um präventiv eingreifen zu können. Die Erfahrungen des Einzelnen, das Gefühl von Vereinzelung und die Suche nach Gemeinschaft, können eine brisante Mischung ergeben, die die Hemmschwelle zur Gewalt senkt.

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OrtBautzen, Deutschland
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