Hennigsdorfer Krankenhaus vor Schließung: Zukunftsvisionen der Kandidaten!

Hennigsdorfer Krankenhaus vor Schließung: Zukunftsvisionen der Kandidaten!
Hennigsdorf, Deutschland - Klares Ergebnis im Kreistag Oberhavel: Am 27. Juni 2025 wurde die Teilschließung des Klinikums Hennigsdorf beschlossen. In einer emotionalen Debatte votierten 30 von 52 Abgeordneten dafür, während 20 mit „Nein“ stimmten und zwei sich der Stimme enthielten. Der Beschluss löste Proteste unter den Bewohnern von Hennigsdorf aus, die sich gegen die Schließung ihres Krankenhauses wehren. Angesichts der kommenden Maßnahmen wird die stationäre Versorgung mit rund 450 Betten eingestellt und in die neue Klinik in Oranienburg verlagert, die für etwa 350 Millionen Euro errichtet wird.
Der Landrat Alexander Tönnies (SPD) erklärt, dass diese Entscheidung angesichts der anstehenden Krankenhausreform notwendig sei. Er verweist laut rbb24 darauf, dass in einem Umkreis von 15 Fahrminuten gleich mehrere weitere Krankenhäuser existieren. Dennoch bleibt die Enttäuschung groß – auch bei Bürgermeister Thomas Günther (SPD), der die Entscheidung als unglücklich empfindet. Über 2.000 Menschen hatten bereits Ende März gegen die Schließung protestiert.
Die Zukunft des Klinikums
Doch was passiert mit dem ehemaligen Krankenhausgelände? Hier sind die Meinungen unter den Politikern geteilt. Bürgermeister Thomas Günther zeigt sich skeptisch zur Nachnutzung und betont, dass dies „verfrüht“ sei, während Landrat Tönnies konkrete Vorschläge unterbreitet. Er sieht die Möglichkeit, über 100 neue Wohnungen auf dem Areal zu schaffen. Die Bürgerinteressen sind dabei nicht aus den Augen zu verlieren. Die Diskussion um die zukünftige Nutzung könnte in den kommenden Jahren in Zusammenarbeit mit der Stadt Hennigsdorf intensiviert werden.
Die Bürgermeisterkandidatin Birgit Tornow-Wendland (CDU) hat bereits Ideen zur medizinischen Nachnutzung des Standortes eingereicht. Sie fordert die Beijing der Facharztpraxen und ein Tagesklinikangebot, um die Grundversorgung der Bevölkerung auch weiterhin sicherzustellen. Auch Oliver Schönrock von der DU-BfH bringt Vorschläge auf, die eine gesundheitsorientierte Nachnutzung in Form eines Gesundheitscampus, inklusive einer Rehabilitationsklinik und betreutem Wohnen, vorsehen.
Schutz der Grundversorgung
Der Beschluss sieht vor, dass die medizinische Grundversorgung und ein Medizinisches Versorgungszentrum in Hennigsdorf erhalten bleiben. Eine Notfallversorgung sowie eine Klinik für Psychiatrie sollen nicht in die neue Oranienburger Klinik umziehen, sondern weiterhin vor Ort verfügbar sein. Auch das Personal bleibt in Hennigsdorf, was für einige Bürger beruhigend klingt. Die Stadt plant, in den kommenden Jahren aktiv an der Nachnutzung des Klinikgeländes mitzuarbeiten, um die Verlagerung der Abteilungen möglichst reibungslos zu gestalten.
Inmitten dieser Entwicklungen steht auch die anstehende Krankenhausreform auf der Agenda der Politik. Laut mgs.brandenburg soll ab 2027 ein neues Finanzierungsmodell in Kraft treten, das auch für die Brandenburger Kliniken weitreichende Veränderungen mit sich bringt. Die Bundesregierung wird aufgefordert, eine Überbrückungsfinanzierung bereit zu stellen, um die Kliniken bis zur vollständigen Umsetzung der Reform wirtschaftlich zu unterstützen. Gesundheitsministerin Britta Müller hat erneut betont, dass konkret Maßnahmen nötig sind, um die wirtschaftliche Stabilität der Einrichtungen zu gewährleisten.
Die kommenden Jahre werden für die Stadt Hennigsdorf und die umliegende Region entscheidend sein. Mit den laufenden Plänen zur Schließung und der Neugestaltung der Gesundheitsversorgung beginnt ein neuer Abschnitt, bei dem die Ideen und Meinungen der Bürger und der politischen Vertreter aufeinanderprallen werden. Ob die Stimmen gegen die Schließung Gehör finden oder die neuen Modelle der Gesundheitsversorgung greifen, bleibt abzuwarten.
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Ort | Hennigsdorf, Deutschland |
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