Wachsamkeit in Schirgiswalde: Gefechtsleuchtkörper in der Spree entdeckt!

Ein Spaziergänger entdeckte in Schirgiswalde einen Gefechtsleuchtkörper in der Spree; Experten sichern den militärischen Fund.

Ein Spaziergänger entdeckte in Schirgiswalde einen Gefechtsleuchtkörper in der Spree; Experten sichern den militärischen Fund.
Ein Spaziergänger entdeckte in Schirgiswalde einen Gefechtsleuchtkörper in der Spree; Experten sichern den militärischen Fund.

Wachsamkeit in Schirgiswalde: Gefechtsleuchtkörper in der Spree entdeckt!

Am vergangenen Sonntag entdeckte ein aufmerksamer Spaziergänger in Schirgiswalde einen verdächtigen Gegenstand, der bei der Polizei sofort Alarm auslöste. Die erste Vermutung lautete, es könnte sich um Munition handeln. Ein Team des Kampfmittelbeseitigungsdienstes rückte an und stellte fest, dass der gefundene Gegenstand ein Gefechtsleuchtkörper war. Solche Leuchtkörper werden verwendet, um Gefechtsfelder in der Dunkelheit auszuleuchten und können aus verschiedenen militärischen Munitionsarten stammen, einschließlich Mörsergranaten und Artilleriegeschossen. Je nach Modell können sie zwischen zehn und sechzig Sekunden lang leuchten, einige sogar bis zu einer Minute, und dies selbst unter Wasser. Die Spezialisten nahmen den Gefechtsleuchtkörper sicher an sich und es wird vermutet, dass dieser Fund mit Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg in Verbindung steht, so berichtet Sächsische.de.

Die Herausforderung der Kampfmittelbeseitigung ist nicht auf Schirgiswalde beschränkt. In vielen Regionen Deutschlands, insbesondere dort, wo während des Zweiten Weltkriegs heftige Kämpfe stattfanden, sind noch zahlreiche Blindgänger im Boden verborgen. Eine solche Region ist Oranienburg in Brandenburg, die als eines der bedeutendsten Zentren der Kampfmittelbeseitigung gilt. Die Stadt hat allein seit der Wende über 200 Bombenblindgänger unschädlich gemacht und es wird angenommen, dass noch rund 300 im Stadtgebiet vermutet werden, berichtet Focus.de.

Kosten und Herausforderungen der Beseitigung

Die Beseitigung von Kampfmitteln ist ein kostspieliges Unterfangen. In Oranienburg wird für die Bombenbeseitigung jährlich ein Budget von drei Millionen Euro eingeplant, 2017 war es sogar vier Millionen. Angesichts der Finanzierungsprobleme kämpfen viele Städte, ihre sozialen Infrastrukturprojekte wie Kitas und Schulen zu finanzieren. Allein die Entschärfung einer einzigen Bombe kann bis zu 100.000 Euro kosten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Bund und Länder zusammenarbeiten müssen, um die finanziellen Lasten der Kampfmittelräumung zu schultern. Bisher wurden in Brandenburg rund 360 Millionen Euro für die Kampfmittelbeseitigung ausgegeben, davon 103 Millionen Euro speziell für Oranienburg. Die genaue Höhe der Bundesmittel für diese Projekte ist jedoch noch unklar, so Focus.de.

Die Kampfmittelbeseitigung in Deutschland gliedert sich in zwei Bereiche: die zivile und militärische. Die Herausforderungen sind vielfältig, da die Entschärfung nicht nur technische Expertise erfordert, sondern auch eine gründliche historische Erkundung und Gefährdungsabschätzung. Dies geschieht durch die Nutzung von Archivalien, Luftbildern und nötigenfalls durch Untersuchungen vor Ort. Auch die Bodensituation und die tiefen Lagen der eingesetzten Kampfmittel müssen berücksichtigt werden. Das Ziel ist klar: die Vermeidung von Sekundärschäden und die vollständige Unschädlichmachung aller Kampfmittel, was oftmals eine große Herausforderung darstellt, wie die Wikipedia erläutert.

Der jüngste Fund in Schirgiswalde ist ein weiteres Beispiel für die vielen Herausforderungen, die mit der Kampfmittelbeseitigung verbunden sind. Auch wenn viele Fortschritte erzielt wurden, bleibt die Arbeit in vielen betroffenen Regionen eine Daueraufgabe, die mit viel Aufwand und Engagement gemeistert werden muss.