Warnung! Japanischer Staudenknöterich bedroht die Spree bei Bautzen!

Warnung! Japanischer Staudenknöterich bedroht die Spree bei Bautzen!
Bautzen, Deutschland - Ein Paddelausflug an der Spree bei Bautzen führte Bodo Thiemann, CDU-Stadtrat und Unternehmer, zu einer alarmierenden Entdeckung: Deutlich sichtbar trieb pflanzliches Material im Wasser, das stark an frisch geschnittenen Bambus erinnerte. Bald stellte sich heraus, dass es sich um den Japanischen Staudenknöterich handelt, eine Pflanze, die als invasiv gilt und das ökologische Gleichgewicht erheblich stören kann. In einem Bericht von Sächsische.de wird erwähnt, dass die Landestalsperrenverwaltung (LTV) des Freistaates Sachsen die Präsenz dieses Neophyten in der Spree bestätigt hat.
Ursprünglich aus Ostasien stammend, wurde der Japanische Staudenknöterich im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeführt. Der zähe Staudenbewohner wächst schnell und ist besonders schwer zu bekämpfen, da er selbst aus kleinsten Rhizomteilen wieder austreibt. Baumstämme, die im Wasser liegen, stauen zusätzlich Treibgut und schaffen ideale Bedingungen für die Ausbreitung der Pflanze. „Die Uferböschungen sind durch diese Pflanze gefährdet, und heimische Flussvegetation wird verdrängt“, so eine Einschätzung von Bodo Thiemann.
Die Herausforderungen bei der Bekämpfung
Eine ?vollständige Bekämpfung? des Japanischen Staudenknöterichs in Sachsen ist laut den Experten kaum möglich. Die LTV hat Maßnahmen zur Bekämpfung, die allerdings nur punktuell und nach individueller Prüfung erfolgen. „Wir kontrollieren regelmäßig Gewässerabschnitte, aber eine flächendeckende Entfernungsstrategie haben wir nicht“, erklärt ein Vertreter der LTV. Thiemann hat die Untere Wasserbehörde auf die Verunreinigungen hingewiesen, die durch unsachgemäße Entsorgung von Gartenabfällen entstehen könnten.
Dr. Heiko Korsch, ein Botaniker, weist in einem Artikel von MDR.de darauf hin, dass es in Deutschland zwar kein Verbot für diese Pflanze gibt, aber die Kultivierung wird ganz klar abgeraten. In der Schweiz und Großbritannien ist die Anpflanzung und das Duldung dieser Art sogar verboten. Um den Staudenknöterich aus Gärten zu entfernen, sind Geduld und ein hartnäckiger Umgang mit der Pflanze nötig, empfielt Korsch. Wenn die Wurzeln nicht vollständig entfernt werden, wächst die Pflanze rasch wieder nach.
Über die Pflanze selbst
Die Staude Fallopia japonica, wie der Japanische Staudenknöterich botanisch heißt, kann eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen. Ihr kräftiges Rhizom kann bis zu zwei Meter tief in den Boden eindringen und dient als Überwinterungsorgan. „Die oberirdischen Teile sterben beim ersten Frost ab, doch Medaillen für das schnellste Wachstum sind ihr sicher“, erklärt mein-schoener-garten.de, denn die Pflanzen wachsen in der Hauptwachstumszeit bis zu 30 Zentimeter pro Tag.
In Anbetracht der potenziellen Gefahren, die vom Japanischen Staudenknöterich ausgehen, ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, Gartenabfälle sicher zu entsorgen und die Natur nicht mit invasiven Arten zu belasten. Wenn sich jeder ein bisschen Mühe gibt, könnte die Ausbreitung des Staudenknöterichs vielleicht noch eingedämmt werden.
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Ort | Bautzen, Deutschland |
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