Löhne in Sachsen steigen – Dresden und Leipzig führen das Rennen an!
Löhne in Sachsen steigen – Dresden und Leipzig führen das Rennen an!
Chemnitz, Deutschland - Die Löhne in Sachsen zeigen große Bewegung, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes sollten aufmerken lassen. Im Jahr 2023 verdienen die Menschen hier im Durchschnitt 3.218 Euro brutto pro Monat, was einen erfreulichen Anstieg von 7,6 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, berichtet Radio Chemnitz. Das klingt zunächst gut, doch bleibt ein gewisses Lohngefälle bestehen, vor allem im Vergleich zu den Gehältern in Westdeutschland.
In den Großstädten Dresdens (3.558 Euro), Leipzigs (3.495 Euro) und Chemnitz (3.278 Euro) übersteigt man den Landesdurchschnitt. Dennoch sind einige Regionen weit darunter. Besonders betroffen ist der Erzgebirgskreis, der mit 2.844 Euro brutto den niedrigsten Lohn aufweist. Auch in Görlitz (2.882 Euro) und dem Vogtlandkreis (2.919 Euro) bleiben die Gehälter unter der 3.000 Euro-Marke. Ein Blick in die Landkreise zeigt, dass Nordsachsen (3.172 Euro) und Meißen (3.153 Euro) sich dem Durchschnitt annähern.
Die Branche macht den Unterschied
Ein weiterer spannender Aspekt ist, dass die Löhne in Sachsen im Jahr 2023 stark gestiegen sind, sogar über dem bundesweiten Durchschnitt von 6,1 %. Im produzierenden Gewerbe liegt der durchschnittliche Lohn bei etwa 42.375 Euro, was einen Anstieg von 8,3 % ausmacht. Im Vergleich zu den Löhnen in anderen Bereichen, etwa dem Baugewerbe mit nur 3,6 % Anstieg, ist das eine ordentliche Leistung. Besonders im Dienstleistungssektor gab es einen kräftigen Anstieg von 8,6 %, der die Arbeitnehmer mit einem Pro-Kopf-Verdienst von 33.588 Euro belohnt, wie der MDR berichtet.
Die Entwicklung der Löhne über die letzten zehn Jahre ist bemerkenswert. So stieg der Durchschnittslohn in Chemnitz von 2.369 Euro auf 3.278 Euro, was einer beeindruckenden Steigerung von fast 38 % entspricht. Dresden verzeichnete einen ähnlichen Anstieg von fast 39 % – Regionen wie das Erzgebirge haben jedoch nur einen relativen Zuwachs von 44 % über einen längeren Zeitraum. Trotz positiver Trends bleibt die Lohnschere zwischen Ost und West, wie Bundestagsabgeordneter Sören Pellmann von der Linken kritisiert, stabil und über 800 Euro.
Politische Forderungen und Perspektiven
Die politische Debatte um die Löhne bleibt nicht aus. „Niedriglohn-Orgie“ nennt Pellmann die Situation, die nach seiner Einschätzung zu Altersarmut führen könnte. Um dem entgegenzuwirken, fordert Susanne Schaper, sozialpolitische Sprecherin der Linken im Sächsischen Landtag, ein Vergabegesetz. Dabei sollen öffentliche Aufträge nicht mehr an den billigsten Anbieter vergeben werden, sondern an Betriebe, die faire Löhne zahlen und nachhaltig wirtschaften, wie jüngste Berichte des Statistikamtes Sachsen zeigen.
Die neuen Zahlen bringen also Optimismus mit sich, doch es bleibt noch viel zu tun, um die Löhne in den Region um das gesamte Land auf ein gerechtes Niveau zu bringen. An der Lohnschere zwischen Ost und West muss gearbeitet werden und die Politik hat hier eine zentrale Rolle zu spielen.
Details | |
---|---|
Ort | Chemnitz, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)