Roter Turm in Chemnitz feiert mit nostalgischer Schnapsflasche!

Roter Turm in Chemnitz feiert mit nostalgischer Schnapsflasche!
Chemnitz, Deutschland - In der Stadt Chemnitz wird derzeit eine ganz besondere Schnapsflasche gefeiert, die dem historischen Wahrzeichen der Stadt, dem Roten Turm, nachempfunden ist. Besondere Aufmerksamkeit bekommt sie durch die Vermarktung von André Donath, dem Besitzer des Turm-Brauhauses, der die Flasche als Beinahe-Neuheit anpreist. Diese neue Flasche erinnert an ein identisches Modell, das bereits zur 800-Jahr-Feier von Karl-Marx-Stadt im Jahr 1965 produziert wurde. Ein Burgstädter hat sogar noch zwei Exemplare dieser alten Schnapsflasche in seinem Besitz, und damit ist die Geschichte des Roten Turms enger mit der Chemnitzer Trinkkultur verknüpft als manch einer denken würde. Freie Presse berichtet, dass dies alles Teil einer Marketing-Aktion ist, um den historischen Turm weiter ins öffentliche Bewusstsein zu bringen.
Doch was macht den Roten Turm so besonders? Das ist schnell erzählt: Mit einer Höhe von 35 Metern ist er nicht nur das älteste Wahrzeichen der Stadt, sondern auch ein eindrucksvolles Stück Geschichte. Er wurde in den ersten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts errichtet und diente einem Vogt als Sitz. Der Turm war früher in die mittelalterliche Stadtmauer integriert und war mit der hohen Gerichtsbarkeit verbunden, einem Blutgericht, das über die Schicksale der Verurteilten entschied. Einer Theorie nach könnte der Name „Roter Turm“ von seinem Baumaterial oder von der Bezeichnung „Blutturm“ abgeleitet sein. Die heutige Gestalt erhielt der Turm bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Besonders auffällig ist das Backstein-Obergeschoss, das am Ende des 15. Jahrhunderts hinzugefügt wurde. Chemnitz.de informiert über diese facettenreiche Geschichte.
Ein Ort der Erinnerung und Kunst
Bis um 1900 diente der Rote Turm sogar als Stadtgefängnis, was die dunkle und faszinierende Vergangenheit des Bauwerks unterstreicht. Heute hat sich das Bild gewandelt; im Innere des Turms gibt es eine spannende Ausstellung über die „Großen Chemnitzer“. Hier werden Persönlichkeiten wie Georgius Agricola, Marianne Brandt und Richard Hartmann gewürdigt. Bronzetafeln in den Gehwegflächen des Turms erinnern an diese herausragenden Töchter und Söhne der Stadt und laden dazu ein, sich weiter mit der lokalen Geschichte auseinanderzusetzen.
Ein weiterer ganz neuer Aspekt der Kulturarbeit im Roten Turm ist der kunstvoll gestaltete Tisch, der im obersten Geschoss steht. Dieser Tisch fungiert als multimedialer Einstiegspunkt zur Chemnitzer Kultur- und Industriegeschichte. Erst im September 2024 wurde er im Schloss Wolkenburg entworfen und gegossen. Ein künstlerisches Team aus Sachsen und Wrocław hat bei diesem Projekt zusammengearbeitet, wobei historische sowie moderne Techniken zum Einsatz kamen. Roter-Turm.org beschreibt diesen Tisch als Symbol für die Verbindung von künstlerischem Handwerk und traditionellem Wissen über den Eisenguss.
Mit Künstlerinnen und Künstlern wie Anna Franziska Schwarzbach, Dr. Michał Staszczak, Susanne Roewer und dem jungen Paweł Czekański wird versucht, neue Perspektiven auf die Geschichte und Tradition des sächsischen Raums zu gewinnen. Ihre kunstvollen Tischbeine repräsentieren verschiedene Aspekte der Chemnitzer Identität, von mineralogischen Traditionen bis hin zu einem zeitgenössischen Blick auf die Vergangenheit.
Da lässt sich kein Zweifel: Ob als Schnapsflasche oder als kunstvolles Exponat – der Rote Turm ist mehr als nur ein Bauwerk. Er verkörpert das lebendige Erbe der Stadt Chemnitz und ist ein Schaufenster für ihre Kulturgeschichte.
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Ort | Chemnitz, Deutschland |
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