Workshop zur Insektenförderung: Gemeinsam für blühende Nachbarschaften!

Workshop zur Insektenförderung: Gemeinsam für blühende Nachbarschaften!
In einem spannenden Workshop zur Förderung heimischer Insekten, der am Donnerstag, den 21. August im Umweltzentrum in der Henriettenstraße 5 stattfinden wird, können sich Interessierte umfassend informieren und eigene Erfahrungen einbringen. Der Workshop läuft von 17.30 bis 20 Uhr und ist kostenlos, jedoch ist eine Anmeldung bis zum 20. August erforderlich. Interessierte können sich unter der Nummer 0371 488 6177 oder per E-Mail unter umweltzentrum(at)stadt-chemnitz.de anmelden. Dieser Workshop ist Teil des Kulturhauptstadt-Programms „Gelebte Nachbarschaft“ und wird von Experten der Projekte „Chemnitz blüht auf!“ und „iNUVERSUMM“ geleitet. Hier geht es um essentielle Themen wie Blühflächen, Wiesenmahd und Trockenmauern, die allesamt zur Sicherung der Insektenpopulation beitragen sollen.
Doch warum ist das überhaupt so wichtig? Die Antwort liegt auf der Hand: Rund 80% der Wildpflanzen und 75% der Kulturpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Ohne diese kleinen Helfer blüht nicht nur unser Garten, sondern auch die gesamte Landwirtschaft könnte in arge Schwierigkeiten geraten. Laut globalnature.org sichern Insekten etwa 35% des weltweiten Nahrungsmittelproduktions-Ertrags und der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubung liegt in Deutschland bei stolzen 3,8 Milliarden Euro pro Jahr.
Alarmierende Entwicklung der Insektenpopulation
Die intensive Landwirtschaft und der Verlust von Lebensräumen stellen die Lebensgrundlage dieser wichtigen Tiergruppe zunehmend in Frage. Eine alarmierende Studie hat gezeigt, dass die Biomasse von Fluginsekten drastisch zurückgeht. Diese Entwicklung hängt nicht nur mit dem Einsatz von chemischen Mitteln zusammen, sondern auch mit dem Flächenverbrauch, der den Insekten ihren Lebensraum raubt. Ganz im Sinne des Sprichworts „da liegt was an“ ist es also dringend notwendig, über Maßnahmen zur Insektenförderung nachzudenken und zu handeln.
Ein zentraler Bestandteil der Bemühungen ist das EU-LIFE-Projekt „Insektenfördernde Regionen“, das mit dem Leitfaden „Mehr als nur Blühstreifen!“ die notwendigsten Handlungsschritte aufzeigt. Dieser umfassende 60-seitige Leitfaden bietet praktische Hilfestellungen zur Insektenförderung und zeigt auf, welche Instrumente für insektenfreundliche Bewirtschaftung existieren. Verschiedene Maßnahmen wurden bereits in sieben insektenfördernden Regionen, wie dem Allgäu und dem Bodensee, erprobt und erfreuen sich reger Umsetzung durch über 60 Demonstrationsbetriebe.
Maßnahmen für eine gesunde Zukunft
Ein wichtiger Baustein zur Unterstützung der Insekten sind Blühstreifen, die nicht nur als Nahrungsquelle für Bestäuber dienen, sondern auch Lebensraum und Überwinterungsmöglichkeiten bieten. Projekte wie die gezielte Insektenförderung für die Landwirtschaft zielen darauf ab, Lebensbedingungen für Insekten zu verbessern und die Abhängigkeit von Insektiziden dauerhaft zu verringern. Dabei wird vor allem die Bedeutung der Biodiversität hervorgehoben, die für gesunde Ökosysteme unerlässlich ist.
Zu den Initiativen gehört auch die Entwicklung mehrerer Pflanzenmischungen, die speziell für die Förderung von Nützlingen, also Insekten, die natürliche Schädlingsregulierung unterstützen, geschaffen werden. Die positiven Auswirkungen dieser Blühflächen auf die Biodiversität, den Schädlingsdruck und sogar auf die Erträge der Kulturen sind Gegenstand reger wissenschaftlicher Forschung. So werden auch Lösungen für die Herausforderungen, die zwischen Naturschutz und Agrarwirtschaft bestehen, erarbeitet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aktivitäten, die sowohl vor Ort als auch im größeren Rahmen zur Insektenförderung angestoßen werden, alle eine klare Botschaft transportieren: Wir müssen gemeinsam handeln, um unsere Umwelt zu schützen und die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft zu sichern. Dabei kommt es darauf an, Wissen weiterzugeben und alle Akteure, von Landwirten bis hin zu Naturschutzorganisationen, aktiv einzubeziehen.