Dresden enthüllt grausame Geheimnisse der DDR-Tripperburgen!

Dresden thematisiert die dunkle Geschichte der "Tripperburgen" in der DDR, in denen Tausende Frauen gegen ihren Willen eingesperrt wurden.
Dresden thematisiert die dunkle Geschichte der "Tripperburgen" in der DDR, in denen Tausende Frauen gegen ihren Willen eingesperrt wurden. (Symbolbild/NAG)

Dresden enthüllt grausame Geheimnisse der DDR-Tripperburgen!

Dresden, Deutschland - Das Städtische Klinikum Dresden hat sich zum Ziel gesetzt, eine dunkle Episode der DDR-Geschichte aufzuarbeiten: Die sogenannten „Tripperburgen“, in denen Tausende Mädchen und Frauen gegen ihren Willen behandelt wurden. Diese Einrichtungen waren Teil eines repressiven Systems, das nicht nur Erkrankungen heilen wollte, sondern auch soziale Kontrolle ausübte. MDR berichtet, dass zwischen 1961 und 1989 in der Venerologischen Station des Krankenhauses Friedrichstadt zahlreiche Frauen und Mädchen regelmäßig eingesperrt wurden.

Diese „Tripperburgen“ waren nicht nur medizinische Einrichtungen, sondern auch Werkzeuge zur Umerziehung. Der Verdacht auf Geschlechtskrankheiten oder Denunziationen führte häufig zur Zwangseinweisung. Bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass es vor allem um die Disziplinierung von Frauen und Mädchen ging, die die Normen der sozialistischen Gesellschaft nicht erfüllten. Ein trauriges Beispiel ist der Fall von Jana Mendes-Bogas, die im Alter von 15 Jahren vom Sicherheitsdienst aufgegriffen und in eine solche Station gebracht wurde.

Der Alltag in den „Tripperburgen“

Was passierte in diesen Institutionen? Laut Geo erlebten die Insassinnen grausame Misshandlungen. Frauen berichteten von gynäkologischen Untersuchungen, die oft brutal und ohne medizinische Notwendigkeit durchgeführt wurden. Viele von ihnen wurden als „Herumtreiberinnen“ beschimpft, auch wenn sie größtenteils kerngesund waren. Häufig mussten sie als Reinigungskräfte arbeiten und wurden schlichtweg als „asozial“ abgestempelt.

Ein besonders widersprüchlicher Aspekt dieser Zeit war, dass viele der behandelten Frauen nur aufgrund von Gerüchten oder Denunziationen dort landeten. Psychologen wie Mathias Mohr haben deutlich gemacht, wie das eigenmächtige Handeln der Ärzte eine Form von Diktatur darstellte. Die Bundeszentrale für politische Bildung weist darauf hin, dass geschlossene Venerologische Stationen ein Teil des kontrollierenden Gesundheitswesens in der DDR waren, das durch das Ministerium für Staatssicherheit überwacht wurde.

Aufarbeitung der Geschichte

Nun, Jahrzehnte später, sucht das Städtische Klinikum aktiv nach Zeitzeuginnen und Betroffenen, um diese Erfahrungen aufzuarbeiten. Es ist ein schmerzhafter, aber notwendiger Prozess, um das Unrecht zu benennen und den Opfern Gehör zu schenken. Trotz des schweren Erbes betont Mendes-Bogas, wie wichtig es ist, die Geschichte nicht zu verleugnen, auch wenn die Erinnerungen nicht rückgängig gemacht werden können.

Die Schatten der Vergangenheit sind lang und die Geschichten, die mit diesen „Tripperburgen“ verbunden sind, müssen erzählt werden. Es ist eine Herausforderung, die nicht nur die Verantwortlichen, sondern auch die gesamte Gesellschaft betrifft.

Details
OrtDresden, Deutschland
Quellen