Dresden in 7.500 Bildern: Ein einzigartiges Fotoprojekt enthüllt die Stadt!

Erfahren Sie, wie Architekturfotograf Albrecht Voss Dresden in 7.500 Bildern dokumentierte und dabei Geschichte und Gegenwart vereint.
Erfahren Sie, wie Architekturfotograf Albrecht Voss Dresden in 7.500 Bildern dokumentierte und dabei Geschichte und Gegenwart vereint. (Symbolbild/NAG)

Dresden in 7.500 Bildern: Ein einzigartiges Fotoprojekt enthüllt die Stadt!

Dresden, Deutschland - Ein faszinierendes Projekt in Dresden nimmt Gestalt an: Das Stadtarchiv hat den Architekturfotografen Albrecht Voss beauftragt, die gesamte Stadt in 7.500 Bildern festzuhalten. Begonnen hat das ambitionierte Vorhaben bereits im Jahr 2020 als Teil einer europaweiten Ausschreibung und stellt ein deutschlandweites Pilotprojekt dar. Über 23 Monate hinweg hat Voss, der etwa 100 Tage in den Straßen Dresdens verbracht hat, die Stadt mit ihrer beeindruckenden Fläche von 325 Quadratkilometern dokumentiert. Dabei kombinierte er Architekturfotografie mit Streetfotografie und fertigete nicht nur Aufnahmen von markanten Gebäuden an, sondern auch von dem alltäglichen Leben in der Stadt. Photoscala berichtet, dass die Bilder unter Berücksichtigung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) anonymisiert und kostenfrei für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Zudem fanden die Bilder ihren Platz auf Plattformen wie Wikipedia.

Was steckt hinter diesem umfangreichen Dokumentationsprojekt? Voss arbeitete überwiegend allein, erhielt jedoch Unterstützung von Praktikanten und Mitarbeitern, die ihm bei der Markierung von Pflichtobjekten und der Anonymisierung der Aufnahmen halfen. Diese setzte er mit einer Canon R5 und einem TS-E 24 mm Tilt-Shift-Objektiv sowie einer Fachkamera von Arca-Swiss um. Voss hatte weitreichenden kreativen Freiraum: Nur 10% der Aufnahmen waren Pflichtobjekte, was ihm eine große Freiheit bei der Auswahl der Motive erlaubte.

Einblick in die Vergangenheit

Doch das ist nicht die einzige wichtige Entwicklung in der Architektur- und Fotografie-Szene Dresdens: Im Oktober 2020 wurde die Gedenkstätte DenkRaum Sophienkirche eingeweiht. Diese könnte kaum einer besseren Inszenierung bedürfen. Die Kirche, die 1945 durch Luftangriffe erheblich Schaden nahm und ab einem Jahr später schließlich zum Teil einstürzte, wird nun in einem neuen Licht betrachtet. Hierbei wurde auch auf die Fotografie besonderen Wert gelegt. Die Aufnahmen, die für diese Gedenkstätte gemacht wurden, waren sorgfältig geplant, um unerwünschte Elemente wie Müllcontainer und Fahrzeuge aus dem Bild zu verbannen. Auch die Lichtverhältnisse spielten eine wichtige Rolle. Die gesamte Planung umfasste Koordinationen mit verschiedenen Firmen, um die Aufnahmen optimal zu gestalten und die einfache Erreichbarkeit der Locations zu gewährleisten. Ken Wagner hebt hervor, dass ein Team von Architekten unter der Leitung von Siegmar Lungwitz, Michael Athenstaedt und Professor Gerhard Glaser das Projekt begleitete.

Die Aufnahmen wurden in drei Tagen zu unterschiedlichen Tageszeiten angefertigt, sowohl mit analogen Großbildkameras als auch mit digitalen Technologien, um die wechselvolle Geschichte und den architektonischen Fortschritt Dresdens zu dokumentieren. Der Fotograf, ein Dresdner von Beruf, sieht diese Arbeiten als würdigen Abschluss eines wichtigen Kapitels. Die Gedenkstätte selbst bewahrt Teile der alten Kirchenruine und reflektiert zugleich die moderne Architektur, mit dem Leitgedanken: „Neues aus Altem schaffen“. Dies spiegelt sich auch in der Entscheidungsfindung über das Aufnahmeverfahren wider, welches eine Symbiose aus alter und moderner Technik darstellt.

Öffentliche Zugänglichkeit und Wirkung

Die Ergebnisse der fotografischen Arbeiten sind nicht nur auf Ausstellungen in Dresden zu sehen, sondern stehen über das Stadtarchiv auch für Interessierte bereit. Die Fotos sind im JPEG-Format verfügbar und bieten eine Größe von 2500 x 1667 Pixel. Höhere Auflösungen können auf Anfrage bezogen werden. Die Bildrechte liegen beim Stadtarchiv, und die Fotos sind unter einer Creative Commons Lizenz verfügbar, die eine Vervielfältigung und Veränderung erlaubt, solange die Quelle korrekt genannt wird. Dresden.de informiert über die Zugänglichkeit dieser besonderen Dokumente.

Voss plant, sein Wissen und seine Expertise in Foto-Workshops in einem Bed & Breakfast in Südspanien weiterzugeben, was eine interessante zukunftsorientierte Wendung seines künstlerischen Schaffens darstellt. So bleibt im Kern das Ziel des Projekts, die Vergangenheit im Zusammenspiel mit der Gegenwart sicht- und erlebbar zu machen.

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OrtDresden, Deutschland
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