Dresdner Theater Junge Generation: Neues Duo leitet kreative Wende ein!

Dresdner Theater Junge Generation: Neues Duo leitet kreative Wende ein!

Dresden, Deutschland - Das Theater junge Generation (tjg) in Dresden steht vor einem spannenden Neuanfang. Ab der kommenden Spielzeit wird das traditionsreiche Theater, das zu den größten Kinder- und Jugendtheatern in Deutschland gehört, von einem neuen Intendanten-Duo geleitet. Ulrike Leßmann und Mihkel Seder, die am Donnerstag in einer Pressekonferenz als neue Leitung vorgestellt wurden, übernehmen die Führung von Felicitas Loewe, die nach 17 Jahren ihren Posten abgibt. Diese Veränderung kommt nach einer intensiven Phase der Planung und Neuausrichtung des Theaters, die bereits 2023 begonnen hat, als die Nachfolge der Intendanz ausgeschrieben wurde, wie MDR berichtet.

Ulrike Leßmann bringt eine Vielzahl an Erfahrungen mit. Sie hat seit 2008 am tjg gearbeitet, zuletzt als Chefdramaturgin. Ihre Studien umfassen Jura, deutsche Sprache und Literatur sowie Theater- und Musikmanagement. Mihkel Seder hingegen ist ein erfahrener Dramaturg aus Tallinn, Estland, der seit 2014 Chefdramaturg am VAT-Theater war. Interessanterweise war das VAT-Theater einst ein Ort des politischen Diskurses in den Zeiten der Sowjetunion. Seder wird 2025 nach Dresden ziehen und ist für seine internationalen Erfahrungen in digitalen Formaten und immersiven Theaterformen bekannt, wie tdz hervorhebt.

Ein neuer Kurs

Das neue Intendanten-Duo möchte unter dem Motto „Wir machen das jetzt zusammen“ die Zusammenarbeit innerhalb des Ensembles sowie mit Mitarbeitenden, Publikum und der Stadtgesellschaft intensivieren. Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch begrüßt diesen Ansatz und betont die Notwendigkeit von Zusammenhalt in der heutigen gespaltenen Gesellschaft, die besonders Kinder und Jugendliche betrifft. „Es ist wichtig, dass wir auch die Einsamkeit, die viele junge Menschen empfinden, angehen“, betont Leßmann und weist auf die geplanten partizipatorischen Projekte hin, die den Mitarbeitenden Raum für eigene kreative Arbeiten bieten sollen.

Das tjg plant zudem, die neue Spielzeit mit einem aufregenden Projekt zu eröffnen. Unter dem Titel „tjg wird wild“ werden am 6. und 7. September 50 verschiedene Aufführungen und Kreativprojekte auf dem Gelände des Kraftwerk Mitte präsentiert. Zu den Höhepunkten gehört ein tschechischer Kinderfilm mit dem Titel „Der blaue Tiger“ sowie die interaktive Inszenierung „Powerplan“ im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2025, die den Zuschauer in einen Erlebnis-Parcours einbezieht. Zudem wird im Puppentheater das Stück „Schokolade“ gezeigt, das sich mit dem Thema Postkolonialismus auseinandersetzt, so der Bericht von MDR.

Engagement für junge Menschen

Die Pläne des tjg stehen auch im Einklang mit den Zielen der ASSITEJ e.V., der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche, die sich für die Rechte und die kulturelle Teilhabe junger Menschen einsetzt. Die Organisation fördert eine diversitätssensible Öffnung der Darstellenden Künste und verfolgt das Ziel, die Interessen und Rechte von Kindern und Jugendlichen sichtbarer zu machen. Initiativen wie „Wege ins Theater“ und das Förderprogramm NEUSTART KULTUR – Junges Publikum zeigen, wie wichtig die Kunst für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist, so ein Einblick auf der Website von jungespublikum.de.

Mit diesem frischen Wind an der Spitze und einem klaren Fokus auf die junge Generation und deren Bedürfnisse macht das Theater junge Generation deutlich, dass es sich nicht nur als Spielort versteht, sondern auch als aktiver Teil der Gesellschaft, der die Zukunft der Kultur mitgestalten möchte.