Polizei und Kirche im Austausch: Ein Abend der Wertschätzung in Dresden

Polizei und Kirche im Austausch: Ein Abend der Wertschätzung in Dresden

Dresden, Deutschland - Am 17. Juni 2025 versammelten sich rund 100 Vertreter aus verschiedenen Bereichen in der Dresdner Kathedrale, um beim Benno-Empfang eine besondere Vesperandacht zu feiern. Eingeladen waren Bedienstete der sächsischen und thüringischen Polizei, der Bereitschaftspolizei sowie des Landeskriminalamts, darunter auch katholische und evangelische Polizeiseelsorger. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von den talentierten Dresdner Kapellknaben. Über die wichtige Rolle der Seelsorge in belastenden Berufsfeldern sprach Bischof Heinrich Timmerevers in seiner Ansprache bei dieser feierlichen Veranstaltung, die einen Raum für Austausch und Würdigung bot.

Die Verabschiedung langjähriger katholischer Polizeiseelsorger wie Pfarrer Dominikus Goth, Benjamin Braun und Pfarrer Franz Scharfenberg bildete einen emotionalen Höhepunkt des Abends. Gleichzeitig wurden neue Seelsorger, darunter Polizeidekan Pfarrer Dr. Dietrich Oettler, Thomas Gömbi und Antonia Kirtzel, in ihre Aufgaben eingeführt. Diese Übergabe steht für den kontinuierlichen Wandel und die Erneuerung innerhalb der Polizeiseelsorge, die seit über 100 Jahren parallel zur Polizei existiert und eine tragende Stütze für die Beamten darstellt.

Die Wichtigkeit der Polizeiseelsorge

Polizeiseelsorge ist mehr als nur ein Begleitdienst. Sie bietet eine geschützte Umgebung für Gespräche, die unabhängig von Hierarchien und behördlichen Strukturen der Polizei sind. Wie auf der Webseite der Stiftung Polizeiseelsorge erläutert wird, unterliegen die Seelsorger einer absoluten Schweigepflicht und sind vertrauliche Gesprächspartner für die Beamten, die oft den Herausforderungen ihres Berufsalltags ausgesetzt sind. Zu den Aufgaben zählt ebenso die Alltagsbegleitung in Streifenwagen und bei Einsätzen, bis hin zur Überbringung von schlechten Nachrichten.

Bei der Veranstaltung unterstrich Sachsens Innenminister Armin Schuster die Bedeutung der Nächstenliebe in der Polizeiarbeit, insbesondere im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod eines Polizisten. Dabei wurde deutlich, wie wichtig die seelsorgerliche Unterstützung gerade in existenziellen Krisenzeiten ist. Frau Prof. Dr. Katharina Klöcker ergänzte mit ihrem Impulsvortrag über die Herausforderungen, vor denen Sicherheitsinstitutionen stehen, und brachte wertvolle Einsichten in die Dynamiken der Polizeiarbeit.

Einen Blick in die Zukunft

Der Abend endete mit einem gemütlichen Stehempfang im Haus der Kathedrale, gefolgt von einem kulturellen Programm der Big Band des St. Benno-Gymnasiums. Dies bot eine gelungene Möglichkeit für alle Anwesenden, sich auszutauschen und den Abend in anregender Atmosphäre ausklingen zu lassen. In einem Podiumsgespräch, moderiert von Dr. Daniela Pscheida-Überreiter, diskutierten Experten wie Dr. Barbara Zeitler und Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa über die praktischen Erfahrungen im Miteinander von Polizei und Seelsorge.

Die intensiven Gespräche und die wertschätzenden Äußerungen der Kirchenvertreter unterstrichen einmal mehr die wichtige Rolle der Polizeiseelsorge. Wie auch im kürzlich veröffentlichten Dokument der Deutschen Bischofskonferenz über Polizeiseelsorge festgehalten, wird die seelsorgliche Begleitung von den Polizeipräsidenten und Innenministerien zunehmend als essenziell angesehen. Die katholische Kirche bleibt somit ein vertrauter Partner an der Seite der Polizei, unabhängig von Konfession, Religion oder Rang, und bietet einen vertraulichen Raum für die Themen, die Polizisten im Alltag beschäftigen.

Für alle Beteiligten war dieser Empfang ein Zeichen der Anerkennung, der Wertschätzung und der Hoffnung auf weiterhin gute Zusammenarbeit in der Zukunft. Die Polizeiseelsorge bleibt eine unverzichtbare Institution, die sowohl Beamte als auch Zivilbevölkerung in schwierigen Zeiten unterstützend zur Seite steht.