Fichtelberghaus verkauft: Neuer Investor will Tourismus ankurbeln!
Fichtelberghaus verkauft: Neuer Investor will Tourismus ankurbeln!
Oberwiesenthal, Deutschland - Der Verkauf des Fichtelberghauses in Oberwiesenthal nimmt konkrete Formen an. Der Kreistag des Erzgebirgskreises hat im Dezember 2022 dem Veräußern des Gebäudes und eines Großteils des Gipfelplateaus zugestimmt. Der Eigentümerwechsel ist jedoch noch nicht vollständig vollzogen. Der notarielle Verkauf des Fichtelberghauses an die Fichtelberghaus Invest GmbH wurde nun erfolgreich abgeschlossen. Diese Gesellschaft hat ihren Sitz in Oberwiesenthal und ist bereits seit längerem Pächter des Fichtelberghauses sowie Eigentümer mehrerer Attraktionen rund um den Fichtelberg.
Der Kaufpreis für das Fichtelberghaus beträgt 1,975 Millionen Euro. Der Landkreis hatte den Beschluss gefasst, das Objekt aufgrund der hohen Sanierungskosten im einstelligen Millionenbereich zu veräußern. Die Investorenfamilie Gläß verpflichtet sich, das Haus innerhalb von fünf Jahren zu modernisieren, andernfalls droht eine Vertragsstrafe. Ziel des Verkaufs ist es, die Kosten für den Kreis zu reduzieren und den Tourismus in Oberwiesenthal anzukurbeln. Vize-Landrat Andreas Stark (CDU) bezeichnete die Situation als komplex und betonte den Investitionsbedarf, den der Landkreis selbst nicht tragen kann.
Planungen und Herausforderungen
Die Planungen für den Verkauf des Fichtelberghauses begannen bereits 2022, als man sich entschloss, Angebote einzuholen. Diese sollen nicht nur regional, sondern über die Grenzen hinaus eingereicht werden. Interessierte haben bis zum 5. Juli 2025 die Möglichkeit, Unterlagen anzufordern. Im Herbst 2024 erwarten die Verantwortlichen eine Abstimmung im Kreistag über den endgültigen Verkauf. Stark hebt hervor, dass private Investoren flexibler agieren können als öffentliche Verwaltungen und sieht dennoch einige Risiken beim Verkauf.
Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist auch die Sorge, dass möglicherweise künftig Eintritt für den Zugang zum Plateau verlangt wird. Stark hält dies für abwegig und ist überzeugt, dass die Gaststätte weiterhin zugänglich bleibt. Er verwies auf die schwierige Entwicklung am Klínovec (Keilberg) in Tschechien als Beispiel für potenzielle Komplikationen, die im Zuge von Verkäufen auftreten können.
Das Fichtelberghaus in der Geschichte
Das Fichtelberghaus hat eine bewegte Geschichte. 1845 wurde das erste hölzerne Gebäude errichtet, gefolgt von einem massiven Bau im Jahr 1889, der eine Gaststätte und einen Aussichtsturm beherbergte. Nach einem Brand im Jahr 1963 wurde 1967 ein modernes Gebäude mit einem 42 Meter hohen Aussichtsturm eröffnet. 1999 fand ein Neubau im historischen Stil nach dem Abriss des alten Hauses statt. Der Landkreis hatte das Plateau und das Gebäude 1996 für einen symbolischen Preis von einer Mark übertragen bekommen.
Der aktuelle Verkauf und die Pläne zur Modernisierung des Fichtelberghauses stehen somit in einem wichtigen Kontext für die zukünftige touristische Ausrichtung der Region. Rico Gebhardt, Chef der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, äußert sich skeptisch gegenüber dem Verkauf und weist auf den kulturellen und touristischen Wert des Fichtelberghauses hin. Er schlägt die Gründung einer Bewirtschaftungs-Genossenschaft vor, um die Interessen der Bevölkerung zu sichern.
Die voranschreitenden Entwicklungen rund um das Fichtelberghaus verdeutlichen die großen Herausforderungen und Chancen, die sich für die Region und die Beteiligten ergeben. Der Erzgebirgskreis erhofft sich durch den Verkauf nicht nur eine Entlastung der Finanzen, sondern auch einen neuen Impuls für den Tourismus.
freiepresse.de, mdr.de, mdr.de
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Ort | Oberwiesenthal, Deutschland |
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