Alstom stoppt Produktion: Heiterblick in der Krise! Was bedeutet das für Leipzig?

Alstom stoppt Produktion: Heiterblick in der Krise! Was bedeutet das für Leipzig?

Görlitz, Deutschland - Die Zukunft von Heiterblick, dem Leipziger Straßenbahnhersteller, steht derzeit auf der Kippe. Am 17. Juli 2025 hat Alstom die Produktion von Wagenkästen für Heiterblick eingestellt. Der Grund dafür, wie die LVZ berichtet, sind nicht erfüllte zentrale Vertragsbestandteile seitens des Unternehmens, das sich zudem in einem Insolvenzverfahren befindet.

Heiterblick hat in den letzten Monaten mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Rückschlag durch den Produktionsstopp ist gravierend, da Alstom einer der zentralen Zulieferer ist. Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) haben bereits Aufträge für neue Straßenbahnen an Heiterblick vergeben, sodass die Entwicklung und Lieferung dringend benötigt werden. Insgesamt plant Heiterblick, zunächst 25 XXL-Bahnen und möglicherweise bis zu 130 weitere Trams zu liefern. Doch ob die Auslieferung wie geplant erfolgt, bleibt ungewiss, nachdem Alstom in diesem Jahr nur drei Wagenkästen übergeben hat.

Insolvenzverfahren eröffnet

Ein Sprecher von Heiterblick erklärte, dass man sich weiterhin an die Insolvenzrechte halte und die Produktion sowie die Arbeiten an den Fahrzeugen fortgesetzt würden. Dennoch hat das Amtsgericht Leipzig das Insolvenzverfahren Anfang des Monats eröffnet, was die Situation zusätzlich belastet. Dies ist kein Einzelfall, denn die Schwierigkeiten resultieren aus einer Kombination von Faktoren: der Corona-Pandemie, den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und drastischen Preiserhöhungen, insbesondere bei wichtigen Rohstoffen.

Wie die MDR berichtet, wurde ein Sanierungsplan vom Amtsgericht bestätigt, und das Unternehmen führt sein Verfahren in Eigenregie durch. Heiterblick zählt momentan etwa 250 Mitarbeiter und ist als Spezialanbieter für Stadt- und Straßenbahnen bekannt. Die Insolvenz scheint auch eine Chance für eine Sanierung zu sein, und das sächsische Wirtschaftsministerium unterstützt das Unternehmen bei der Suche nach neuen Investoren.

Ausblick auf die Zukunft

Wohin die Reise für Heiterblick geht, ist fraglich. Ministerpräsident Kretschmer äußerte seine Zweifel, ob Görlitz seine Straßenbahnen von Heiterblick erhalten wird. Die Staatskanzlei hat jedoch betont, dass die Beschaffung der Straßenbahnen nicht gefährdet sei und es weiterhin an einer Lösung gearbeitet werde. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gespräche mit der Arbeitsagentur über vorübergehende Kurzarbeit entwickeln und ob es gelingt, potenzielle Investoren zu gewinnen.

Der Industrie-Sektor hat es aufgrund der anhaltenden Krisen nicht leicht. Die Schultze Braun informiert über einen starken Anstieg der Insolvenzen im vergangenen Jahr, was die derzeitige Lage von Heiterblick im Kontext einer schwierigen Wirtschaftsituation sichtbar macht. Die Herausforderungen, denen Unternehmen gegenüberstehen, sind vielfältig und werden durch die globalen Entwicklungen weiter verstärkt. Heiterblick hofft, das Ruder noch herumreißen zu können und die Städte mit modernen Straßenbahnen zu beliefern.

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OrtGörlitz, Deutschland
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