DDR-Zug SVT Görlitz: Bald auf neuen Wegen für historische Fahrten!

Der restaurierte SVT Görlitz soll 2025 wieder fahren, mit historischen Sonderfahrten nach Wien und Kopenhagen.

Der restaurierte SVT Görlitz soll 2025 wieder fahren, mit historischen Sonderfahrten nach Wien und Kopenhagen.
Der restaurierte SVT Görlitz soll 2025 wieder fahren, mit historischen Sonderfahrten nach Wien und Kopenhagen.

DDR-Zug SVT Görlitz: Bald auf neuen Wegen für historische Fahrten!

Was für eine Nachricht für die Geschichts- und Eisenbahnfreunde in Deutschland! Der SVT Görlitz, ein Schnelltriebwagen aus DDR-Zeiten, steht vor seiner Wiederinbetriebnahme. Der Maßanzug aus der Zeit der Deutschen Reichsbahn, jenem Staatsunternehmen, das von 1945 bis zur Fusion mit der Bundesbahn 1994 die Schienen unterhielt, erblickt nach langem Dornröschenschlaf wieder das Licht der Eisenbahnwelt. Laut Traunsteiner Tagblatt wurde der Zug, der aktuell auf dem Werksgelände der Verkehrs Industrie Systeme GmbH (VIS) in Halberstadt campiert, im Rahmen eines Tages der offenen Tür präsentiert.

Zusammen mit dem SVT Görlitz wurden auch historische Reisezugwagen, darunter der berühmte Rheingold, zur Schau gestellt. Bei der Feier zur Wiederinbetriebnahme, zu der etwa 200 Gäste, darunter Mitglieder des Fördervereins und gemeinnützige Unterstützer, geladen waren, wurde die Restaurierung mit großem Enthusiasmus gewürdigt. Mario Lieb, der Chef der SVT Görlitz gGmbH, hofft, dass der Zug im vierten Quartal auf die Schiene kommt, nach einer zweijährigen Verzögerung.

Ein gemeinschaftliches Projekt

Hinter dem Vorhaben steht nicht nur ein hoher finanzieller Aufwand. Das Projekt „Ein Zug für Mitteldeutschland“ hat bisher immerhin sieben Millionen Euro gekostet, wie MDR berichtet. In den vergangenen Jahren haben viele Freiwillige ihre Freizeit in die Restaurierung des VT18.16, der seit 2003 abgestellt war, investiert. Das Ziel ist klar: eine originalgetreue Wiederherstellung des einstigen Flaggschiffs der Deutschen Reichsbahn.

Der A-Triebkopf des Zuges ist bereits in der Lage, aus eigener Motorkraft zu fahren, während der B-Triebkopf noch in der Werkstatt ist. Aktuell stehen die Anbringung neuer Druckluftschläuche für die Bremsanlage und der Einbau von Fensterscheiben auf der To-do-Liste. Was für ein Aufwand! Aber das Engagement der Menschen, die die Restaurierung unterstützen, ist bewundernswert und gibt dem Projekt einen besonderen Charme.

Touristische Perspektiven

Die Vision geht über die deutschen Grenzen hinaus. Geplant sind touristische Sonderfahrten, die im ursprünglichen Charme des Zuges stattfinden sollen. Zunächst soll es in Deutschland losgehen, später könnten sogar Fahrten nach Wien und Kopenhagen auf dem Fahrplan stehen. Diese Fahrten sollen nicht nur Nostalgie verbreiten, sondern auch das Interesse an der Geschichte der Eisenbahn aufrechterhalten.

Der SVT Görlitz ist nicht nur ein Zug – er ist Teil eines größeren Erbes, das durch die Deutsche Reichsbahn geprägt wurde. Diese hatte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Vielzahl von Herausforderungen zu bewältigen, vom Wiederaufbau über die Elektrifizierung bis hin zu internationalen Verbindungen. In der Hochphase betrieb die Reichsbahn ein umfassendes Streckennetz und nahm damit eine Schlüsselposition im deutschen Transportwesen ein, nie zu vergessen die Auswirkungen des deutschen Einigungsprozesses auf die Bahnlandschaft.

Die Geschichte des SVT Görlitz und der Deutschen Reichsbahn ist also nicht nur eine Erzählung über einen Zug, sondern ein lebendiges Stück deutscher Geschichte, das bald wieder über die Gleise rollen könnte. Und wer weiß, vielleicht sitzt bald der eine oder andere Passagier an Bord, der zu erzählen weiß, wie es war, mit einem solchen Schmuckstück der Eisenbahngeschichte zu fahren.