Engpässe bei Medikamenten: Görlitzer Kunde überrascht von Aufpreis!

Görlitz kämpft mit Medikamentenengpässen. Apotheken melden Lieferprobleme und Kunden erleben Aufpreise. Erfahren Sie mehr!
Görlitz kämpft mit Medikamentenengpässen. Apotheken melden Lieferprobleme und Kunden erleben Aufpreise. Erfahren Sie mehr! (Symbolbild/NAG)

Engpässe bei Medikamenten: Görlitzer Kunde überrascht von Aufpreis!

Görlitz, Deutschland - In Görlitz ist die Situation rund um die Medikamentenversorgung auf einem neuen Tiefpunkt. Ein Kunde wurde kürzlich mit einer „Lieferengpass-Pauschale“ von brutto 60 Cent konfrontiert, die er zum Glück nicht zahlen musste. Diese Pauschale gibt es seit etwa zwei Jahren und wird erhoben, wenn bestimmte Medikamente nicht verfügbar sind. Die Apotheke muss dabei nachweisen, dass das gesuchte Medikament bei mindestens zwei Großhändlern nicht auf Lager ist. Trotz der regulären Abrechnung über die Krankenkassen deckt die netto 50 Cent pro Fall, die den Apotheken zustehen, den tatsächlichen Mehraufwand von 20 bis 30 Stunden pro Woche bei der Medikamentensuche nicht. Sächsische.de berichtet.

Die Liste der derzeit schwer erhältlichen Medikamente ist lang und besorgniserregend. Neben Asthmasprays sind auch Blutdrucksenker, Cholesterinsenker, Schmerzmedikamente, Antibiotika und Antipsychotika betroffen. „Warten Sie nicht bis zur letzten Tablette“, rät Apothekerin Stefanie Scheibe-Mimus, die versucht, für ihre Kundinnen und Kunden Reserven anzulegen und mit mehreren Großhändlern zusammenzuarbeiten. Ein Görlitzer Kunde konnte sein Medikament nach zwei bis drei Tagen schließlich doch noch erhalten.

Hintergründe zu Lieferengpässen

Die Ursachen für diese Engpässe in der Arzneimittelversorgung sind vielfältig. Qualitätsprobleme in der Pharmaproduktion, politische Maßnahmen zur Preissenkung sowie die strengen Vorschriften der EU tragen dazu bei, dass viele Medikamente nicht mehr lieferbar sind. Eine jüngste Initiative zur Bekämpfung dieser Engpässe ist das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG), das am 26. Juli 2023 veröffentlicht wurde. Dieses Gesetz stärkt die Rolle des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und sieht unter anderem die Einrichtung eines schnellen Warnsystems zur frühzeitigen Identifizierung von Marktengpässen bei wichtigen Arzneimitteln vor. Bfarm.de informiert.

Zudem wird eine monatlich aktualisierte Liste essenzieller pädiatrischer Arzneimittel veröffentlicht, die in Kooperation mit Fachverbänden entwickelt wurde. Diese Liste soll auch für Kinder bis 12 Jahre sicherstellen, dass altersgerechte Darreichungsformen bei Engpässen zur Verfügung stehen.

Aktuelle Engpassmeldungen

Ein Blick auf die aktuellen Lieferengpassmeldungen zeigt, dass insbesondere Medikamente wie Aprepitant und Hydromorphon von Engpässen betroffen sind. Diese Meldungen, die unter anderem auch Produktionsprobleme auflisten, verdeutlichen die Dringlichkeit des Themas:

Medikament PZN Beginn Ende Letzte Meldung Grund
Aprepitant Zentiva 80 mg Hartkapseln 143136592 01.02.2025 15.07.2025 19.06.2025 Sonstige
Hydromorphon-HEXAL 2,6 mg Hartkapseln 10524997 07.01.2025 20.06.2025 18.06.2025 Sonstige
Doxorubicin HEXAL 2 mg/ml 10267431 23.01.2025 30.06.2025 18.06.2025 Sonstige

Für all jene, die mit diesen Engpässen konfrontiert sind, sind die stetigen Bemühungen der Apotheken und die gesetzlichen Maßnahmen ein Hoffnungsschimmer in dieser unübersichtlichen Lage. Die Situation wird aufmerksam verfolgt, um baldige Lösungen zu finden und die notwendigen Medikamente für alle verfügbar zu machen. Weitere Informationen zu Lieferengpässen sind auch auf der Webseite PharmNet zu finden.

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OrtGörlitz, Deutschland
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