Kulturförderung im Landkreis Görlitz: Hoffnung und Enttäuschung!

Görlitz erhält 1,5 Millionen Euro für kulturelle Projekte der ländlichen Region im Rahmen des Bundesprogramms Aller.Land.
Görlitz erhält 1,5 Millionen Euro für kulturelle Projekte der ländlichen Region im Rahmen des Bundesprogramms Aller.Land. (Symbolbild/NAG)

Kulturförderung im Landkreis Görlitz: Hoffnung und Enttäuschung!

Görlitz, Deutschland - In einem freudigen Hoffnungsschimmer für den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien wird heute bekannt, dass das Projekt „Lets Talk“ mit 1,5 Millionen Euro gefördert wird. Diese Finanzspritze fällt unter das Bundesprogramm Aller.Land und ist auf eine Laufzeit von fünf Jahren angelegt. Zielgruppe sind ländliche und strukturschwache Regionen, die dringend Unterstützung benötigen, um kulturelle Angebote zu stärken und das Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Wie das Sächsische berichtet, ist das Engagement der Menschen vor Ort ein zentraler Bestandteil dieses Vorhabens.

Das Programm, welches 2023 ins Leben gerufen wurde, setzt seinen Fokus auf Projekte, die in den nächsten Jahren tragfähige Konzepte für eine lebendige und partizipative Kulturentwicklung erarbeiten. Bereits in der ersten Phase konnten 97 Regionen, darunter Kirschau, von jeweils 40.000 Euro profitieren, um innovative Ansätze zu entwickeln. Nun wurden weitere 30 Regionen ausgewählt, die bis 2030 ihre Konzepte in die Praxis umsetzen können, wie das Kulturstaatsministerium berichtet.

Enttäuschung bei Abgelehnten

Doch nicht alle Initiativen in der Region konnten jubeln. Während das Glasmuseum Weißwasser nicht in den Genuss der Förderung kam, äußerte die Leiterin des Museums, Christine Lehmann, ihre Enttäuschung über die Ablehnung. Sie sieht in der Bewerbung eine große Chance für die Region und hatte Projekte wie ein Landschafts- und Glaskunstfestival sowie Fachtagungen angedacht. Aktuell bietet das Glasmuseum eine Sonderausstellung zum Wiener Glasdesign und eine digitale Schnitzeljagd an, doch bleibt die Frage, wie die Kultur mehrheitswirksam gefördert werden kann.

Ähnlich erging es dem Verein „Sohland lebt“, der sich für die Belebung von Leerständen und Künstlerresidenzen einsetzen wollte. Auch hier blieben die Hoffnungen auf eine Förderung unerfüllt. Vereinsvorsitzende Lotte Benesch-Jenker betont jedoch, dass die ehrenamtliche Arbeit weitergeführt wird und das Dorfcafé geöffnet bleibt, um die Gemeinschaft zu stärken.

Förderungsmöglichkeiten und Perspektiven

Die Förderstruktur in Sachsen zeigt ein diverses Engagement, das über das Aller.Land-Programm hinausgeht. So gibt es zahlreiche Initiativen, die vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur unterstützt werden, um kulturelle Bildung, Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Beispiele hierfür sind die Plattform für Kulturelle Bildung und die Förderung von soziokulturellen Zentren. Informationen zu den Antragsfristen für kommende Projekte sind auf der Webseite der Lausitz-Kultur zu finden.

Die Herausforderungen in ländlichen Regionen sind groß, doch mit den richtigen Unterstützungsprogrammen und dem Engagement der Bürger ist der Weg zur kulturellen Belebung geebnet. Alle Beteiligten hoffen, dass trotz der Rückschläge neue kreative Impulse verliehen werden, die letztlich das gesellschaftliche Miteinander fördern und die Kultur in der Oberlausitz fördern.

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OrtGörlitz, Deutschland
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