Warnung: Schockanrufe erschüttern Bautzen und Görlitz – So schützen Sie sich!

Am 26.06.2025 kam es in Görlitz zu Betrugsfällen durch Schockanrufe. Die Polizei warnt vor dieser Masche und gibt wichtige Tipps.
Am 26.06.2025 kam es in Görlitz zu Betrugsfällen durch Schockanrufe. Die Polizei warnt vor dieser Masche und gibt wichtige Tipps. (Symbolbild/NAG)

Warnung: Schockanrufe erschüttern Bautzen und Görlitz – So schützen Sie sich!

Görlitz, Deutschland - In den Landkreisen Bautzen und Görlitz hat sich am 26. Juni 2025 eine besorgniserregende Welle von Schockanrufen breitgemacht. Besonders betroffen waren die Städte Hoyerswerda, Kamenz, Weißwasser und Bautzen. Die Anrufer traten als Kriminalpolizei auf oder behaupteten, dass ein Angehöriger in einen schweren Unfall verwickelt sei, was zu einer überraschenden Situation und dringenden Handlungsbedarf führen soll. Dabei wurden Kautionen von summen zwischen 5.000 und 130.000 Euro gefordert, was die Opfer unter enormen Stress setzte. Laut der Polizei ist es wichtig, bei solchen Anrufen sofort aufzulegen und keine Geld- oder Wertgegenstände zu übergeben, denn Bargeld oder Wertsachen am Telefon zu fordern, entspricht nicht der Vorgehensweise von echten Beamten. Leider klopfen die Betrüger oft in panischen Situationen an und spielen mit den Ängsten der Menschen. Medienservice Sachsen berichtet, dass besonders ältere Menschen oft Ziel solcher Machenschaften werden, da sie emotional stärker betroffen reagieren.

Diese Betrugsmasche ist aktueller denn je, wie auch das Bundeskriminalamt (BKA) festgestellt hat. Laut einer Warnung vom 24. Mai 2023 wird in letzter Zeit vermehrt von solchen Schockanrufen berichtet, bei denen die Täter sich als nahestehende Personen ausgeben. Die Täter erzeugen Druck, indem sie vorgeben, dass finanzielle Hilfe dringend notwendig ist, weil zum Beispiel ein Angehöriger in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde. Diese Anrufe sind nicht nur emotional belastend, sie sind auch methodisch gut durchdacht, da mehrere Anrufer oft zusammenarbeiten und sich gegenseitig die Gespräche übergeben, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Das BKA bietet daher wertvolle Tipps: Legen Sie auf, wenn Sie einen solchen Anruf erhalten und rufen Sie Angehörige unter bekannten Nummern zurück!

Typische Vorgehensweisen der Betrüger

Typische Charakteristika der Schockanrufe sind eine weinerliche Stimme am anderen Ende der Leitung und eine erdrückende Dringlichkeit, die oft dazu führt, dass Opfer emotional überfordert sind. Die Betrüger verwenden häufig einschüchternde Taktiken, um die Menschen zu einem schnellen Handeln zu bewegen. So wurde in einem Beispiel eines Schockanrufs deutlich, dass eine vermeintliche Tochter von einem schweren Autounfall erzählte und um Geld für eine Kaution bat. Solche Szenarien versetzen viele Menschen in Panik, was sie weitaus empfänglicher für die Forderungen macht. Nach Berichten über andere ähnliche Vorfälle zeigt sich die beunruhigende Zunahme in der Kriminalstatistik: In der ersten Jahreshälfte 2022 wurden in Hamburg 665 solcher Anrufe verzeichnet, bei denen 26 zu erfolgreichen Betrügereien führten, welche einen Gesamtschaden von über einer Million Euro hinterließen. Die Täter agieren oft von ausländischen Standorten, insbesondere aus Polen, und arbeiten in sogenannten Familienstrukturen, um ihre kriminellen Machenschaften zu organisieren. Deutschlandfunk nennt als Beispiel die Stadt Berlin, wo über 500 Verfahren im Zusammenhang mit solchen Anrufen gegen Täter laufen.

Ein weiteres Beispiel für die kriminelle Energie solcher Täter zeigt sich in den aktuellen Vorfällen in Bad Muskau und Görlitz, wo es neben den Schockanrufen auch zu einem Verkehrsunfall und einem gefährlichen Vorfall mit einem Luftgewehr kam. Hier wurde eine 78-jährige Fahrerin leicht verletzt, als sie mit ihrem Opel gegen eine Hauswand prallte, und in Görlitz schoss jemand mit einem Luftgewehr von einem Balkon, ohne dass es dabei zu Verletzten kam. Diese Vorfälle unterstreichen die bedenklichen Zustände in der Region, die in Verbindung mit den Schockanrufen und anderen kriminellen Aktivitäten stehen.

Die Polizei ruft deshalb dazu auf, bei verdächtigen Anrufen ruhig zu bleiben, die Vorschläge kritisch zu hinterfragen und im Zweifelsfall einfach aufzulegen. Ein gut funktionierendes Netz von Informationen und Präventionsmaßnahmen ist gefragt, um Menschen, insbesondere ältere und verwundbare Personen, zu schützen. Sollten Sie oder Ihre Angehörigen von solchen Anrufen betroffen sein, wenden Sie sich bitte sofort an die Polizei oder eine Opferberatungsstelle wie den „WEISSEN RING“ unter der Rufnummer 116 006.

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OrtGörlitz, Deutschland
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