Engagiertes Ehrenamt: Bistum Dresden-Meißen startet neues Projekt!

Am 23. Juni 2025 startet das Bistum Dresden-Meißen ein Projekt zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements in Pfarreien.
Am 23. Juni 2025 startet das Bistum Dresden-Meißen ein Projekt zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements in Pfarreien. (Symbolbild/NAG)

Engagiertes Ehrenamt: Bistum Dresden-Meißen startet neues Projekt!

Meißen, Deutschland - Am 23. Juni 2025 wurde im Bistum Dresden-Meißen ein bemerkenswertes Sonderprojekt zur Engagemententwicklung ins Leben gerufen. Ziel dieses Vorhabens ist es, das ehrenamtliche Engagement in den Pfarreien zu stärken und den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden. Pfarreien haben die Möglichkeit, sich um eine von maximal zwölf „Sonderprojektstellen“ zu bewerben, die jeweils 50% einer Vollzeitstelle umfassen. Diese Stellen sollen über einen Zeitraum von 30 Monaten die Entwicklung engagementfreundlicher Strukturen unterstützen, um die Bedürfnisse der Gemeinde besser zu adressieren. Das Bistum berichtet, dass schwerpunktmäßig Themen wie Citypastoral, diakonische Gemeinde, sowie die Arbeit mit Kindern, Familien und Jugendlichen im ländlichen Raum im Vordergrund stehen.

Die ersten Sonderprojektstellen werden im Herbst 2025 in den Pfarreien Annaberg-Buchholz, Aue-Bad Schlema, Leipzig, Meißen, Riesa und Zwickau ihre Arbeit aufnehmen, gefolgt von weiteren Starts in Döbeln, Freiberg und Gera im Frühjahr 2026. Lena Steinjan, die Referentin für Ehrenamt und Gremienarbeit, wird das Projekt begleiten und hat die nachhaltige Wirkung im Blick. Es soll Konzepte zur Engagement-Förderung entwickelt werden, die auch über den Projektzeitraum hinaus Bestand haben. Interessierte Pfarreien können auf eine digitale Arbeitshilfe zurückgreifen, in der die gesammelten Erfahrungen aufbereitet werden – ein wertvoller Schritt, um Wissen weiterzugeben und zu vernetzen.

Ehrenamt im Wandel

Doch wie sieht die aktuelle Landschaft des Ehrenamts in Deutschland aus? Laut einem Bericht des Caritasverbands für das Bistum Dresden-Meißen engagiert sich über 30% der Bevölkerung ehrenamtlich. Die Realität hat sich jedoch gewandelt, und das klassische Ehrenamt, das auf langfristigen Bindungen basiert, scheint nicht mehr zeitgemäß zu sein. Vor allem junge Menschen engagieren sich zunehmend kurzfristig, was spätestens während der Flüchtlingskrise 2015 deutlich wurde. Mechthild Gatter, Abteilungsleiterin im Diözesancaritasverband, hebt hervor, dass es essenziell ist, Orte des Engagements sichtbar zu machen, um die Verbindung zwischen Hilfesuchenden und Helfenden zu fördern.

Ein Pilotprojekt wurde ins Leben gerufen, um verschiedene Bereiche des ehrenamtlichen Engagements, wie die Schuldnerberatung und Notfallseelsorge, zu unterstützen. Manja Döcke stellte das Projekt „Nachbarschaftshilfe“ vor, das älteren Menschen im Alltag Unterstützung bietet. Solche Initiativen sind vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung von immenser Bedeutung. Doris Walther von der Caritas Meißen präsentierte verschiedene Entlastungsdienste, die auf Ehrenamtliche angewiesen sind, um die Angebote für die Gemeinschaft aufrechtzuerhalten.

Die Zahlen sprechen für sich

Aber was sind die realen Zahlen des ehrenamtlichen Engagements in Deutschland? Statistiken zeigen, dass 40% der Menschen in Deutschland sich 2019 freiwillig engagiert haben. Ein veröffentlichter Bericht hebt hervor, dass die Engagementquote 2019 bei 39,7% lag, was seit 1999 einen Anstieg von über 30% darstellt. Besonders hoch ist die Engagementquote bei 30- bis 49-Jährigen mit 44,7%, gefolgt von 14- bis 29-Jährigen mit 42%. Der soziale Bereich, Sport und Bewegung sowie kulturelle Projekte sind die Hauptfelder, in denen sich die Menschen engagieren.

Die engagierten Personen bringen oft bis zu zwei Stunden pro Woche auf, während 17,1% sich mit sechs Stunden oder mehr pro Woche einbringen. Dabei nutzen 57% das Internet aktiv für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Das zeigt, wie die Digitalisierung zur Vernetzung und Aktivierung eines breiteren Publikums beiträgt.

Die Entwicklungen im Ehrenamt machen deutlich, dass es an der Zeit ist, die Strukturen anzupassen und neue Wege zu finden, um Menschen für freiwillige Tätigkeiten zu begeistern. Das Bistum Dresden-Meißen ist mit seinem neuen Projekt auf einem vielversprechenden Weg und setzt auf nachhaltige Strukturen, die das Ehrenamt in der Region stärken sollen.

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OrtMeißen, Deutschland
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