Polizeieinsätze in Meißen: Sorgen um unbegleitete Flüchtlinge wachsen!

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Diakonie Meißen plant Umnutzung eines Pflegeheims für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Anwohner äußern Bedenken.

Diakonie Meißen plant Umnutzung eines Pflegeheims für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Anwohner äußern Bedenken.
Diakonie Meißen plant Umnutzung eines Pflegeheims für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Anwohner äußern Bedenken.

Polizeieinsätze in Meißen: Sorgen um unbegleitete Flüchtlinge wachsen!

In Meißen-Bohnitzsch stehen die Pläne der Diakonie zur Umwidmung eines Nebengebäudes des Altenpflegeheims „Hugo Tzschucke“ in die Schlagzeilen. Hier sollen künftig acht unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) untergebracht werden. Die Meinungen in der Bevölkerung sind gespalten – während die Diakonie die Initiative unterstützt, äußern Anwohner und Angehörige der Pflegebedürftigen Bedenken. Besonders die Angst vor einer möglichen Zunahme von Kriminalität schwebt über diesem Vorhaben.

Thomas Kirste, ein Landtagsabgeordneter der AfD, hat in einem Schreiben an den Vorstand der Diakonie gewarnt und die Risiken des geplanten Vorhabens hervorgehoben. Er fordert dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten für die UMA, um mögliche Schwierigkeiten für die lokale Gemeinschaft zu vermeiden. CDU-Politiker, allen voran Sebastian Fischer, unterstützen hingegen die zentrale Unterbringung, was die Spannungen in der Diskussion weiter anheizt.

Polizeieinsätze und sicherheitstechnische Bedenken

Ein Blick auf die Statistik offenbart, dass zwischen dem 2. Dezember 2023 und dem 18. Januar 2025 die Polizei in mindestens 51 Fällen wegen Problemen im Nebengebäude des Altenpflegeheims ausrücken musste. Diese Einsätze betrafen Angelegenheiten wie Sachbeschädigung, Bedrohung, Diebstahl, und sogar Körperverletzung. Mehrfach kam es vor, dass unbegleitete Minderjährige aus der Unterkunft abgehauen sind, was eine zusätzliche Herausforderung für die Polizei darstellt.

Die finanziellen Aspekte der Unterbringung müssen ebenfalls betrachtet werden. Laut einer früheren Anfrage betragen die Kosten für die Betreuung eines unbegleiteten minderjährigen Ausländers stolze 5.300 Euro pro Monat. Die sächsische Staatsregierung hüllt sich jedoch in Schweigen, wenn es um die konkreten Ausgaben für die Polizeieinsätze geht.

Betreuung und Integration

Die Diakonie betont, dass sie eng mit dem Kreis- und Landesjugendamt zusammenarbeitet. Um den bedürftigen Jugendlichen bestmögliche Unterstützung zu bieten, werden bereits verschiedene Veranstaltungen mit Mitarbeitern, Heimbewohnern und Anwohnern organisiert. Der Schwerpunkt liegt auf dem Sprachenlernen, wobei kleine Unterrichtseinheiten an Vor- und Nachmittagen geplant sind.

Gemäß den Bestimmungen des Asylverfahrens gelten Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren als minderjährig. Unbegleitete Minderjährige, die ohne einen verantwortlichen Erwachsenen in die EU einreisen, werden in Obhut genommen und in geeignete Einrichtungen oder bei Pflegefamilien untergebracht. Während dieser Zeit erfolgt ein Erstscreening zur Überprüfung des Gesundheitszustands und Alters. Eine Vormundschaft wird eingerichtet, um die Interessen der minderjährigen Flüchtlinge bis zu ihrer Volljährigkeit zu vertreten. Ohne eine rechtliche Vertretung sind sie jedoch nicht in der Lage, einen Asylantrag zu stellen.

Der Disput rund um die geplante Unterbringung in Meißen-Bohnitzsch spiegelt wider, wie vielschichtig die Herausforderungen in der Integration von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen sind. Sowohl die Ängste der Anwohner als auch die Notwendigkeit der Unterstützung für diese Jugendlichen müssen in einem konstruktiven Dialog berücksichtigt werden. Schließlich geht es darum, Lösungen zu finden, die der Sicherheit der Anwohner dienen und gleichzeitig den Schutzbedürfnissen der Minderjährigen gerecht werden.