EU investiert 12,2 Millionen Euro für den Schutz der Feldhamster in Sachsen!

EU fördert Feldhamsterschutzprojekt in Nordsachsen mit 12,2 Millionen Euro. Ziel: Stärkung der Population bis 2025.
EU fördert Feldhamsterschutzprojekt in Nordsachsen mit 12,2 Millionen Euro. Ziel: Stärkung der Population bis 2025. (Symbolbild/NAG)

EU investiert 12,2 Millionen Euro für den Schutz der Feldhamster in Sachsen!

Nordsachsen, Deutschland - Ein wichtiges Kapitel im Tier- und Naturschutz wird derzeit in Sachsen aufgeschlagen. Ein neues Projekt zur Stärkung der Feldhamsterpopulation, das unter dem Namen „LIFE4HamsterSaxony“ firmiert, wird von der Europäischen Union mit stolzen 12,2 Millionen Euro unterstützt. Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat hierfür eine Fördervereinbarung mit der EU abgeschlossen, die ab dem 1. Oktober 2025 in Kraft tritt und eine Laufzeit von sechs Jahren hat.

Der Startschuss für das Projekt fiel bereits im Mai 2025, als 179 Feldhamster auf zwei speziell angelegten „hamsterfreundlichen“ Äckern in Nordsachsen aus wildert wurden. In der Zuchtstation des Zoo Leipzig gab es bereits erfreuliche Nachrichten: Neun Würfe mit insgesamt 15 gesunden Jungtieren wurden zur Freude der Tierpfleger beobachtet, was die Hoffnung auf eine stabilere Population nährt. Wurfschecks, bei denen die Nester nach zwei bis drei Wochen geöffnet werden, liefern wichtige Daten über Wurfgröße und Geschlechterverhältnis, um den Gesundheitsstatus der Tiere besser einzuschätzen.

Das Ziel des Projektes

Das Hauptziel von „LIFE4HamsterSaxony“ besteht darin, die Feldhamsterpopulation in Sachsen nachhaltig zu stärken und weiterzuentwickeln. Um das zu erreichen, sollen im Projektgebiet von 6.000 Hektar, wo unter anderem auch 400 Hektar für spezielle Maßnahmen vorgesehen sind, schrittweise ackerbauliche Interventionen umgesetzt werden. Im Zentrum stehen der Anbau hamsterfreundlicher Kulturen sowie die Schaffung eines Netzes von Kern-, Entwicklungs- und Verbindungsflächen, das den Feldhamstern die Etablierung und Ausbreitung erleichtern soll. Geplant ist, dass auch die lokale Landwirtschaft aktiv in die Umsetzung einbezogen wird, was als wichtiger Aspekt für den Langzeit-Erfolg gilt.

„Eine enge Zusammenarbeit mit Landwirten und der Bevölkerung vor Ort ist entscheidend“, betont der Projektmanager Thomas Liebenstein. Zoodirektor Prof. Jörg Junhold hebt ebenfalls hervor, wie wichtig diese Fördermittel für das Zusammenspiel von Landwirtschaft und Naturschutz sind, um eine stabile Feldhamster-Population aufzubauen.

Hintergrund und Teams

Die Anfänge des kooperativen Feldhamsterschutzes in Sachsen gehen auf den Arbeitskreis zurück, der 2008 gegründet wurde. Bereits zuvor wurden durch Landesmittel Pilotmaßnahmen zur Rettung des Feldhamsters unternommen, die als Grundlage für den aktuellen LIFE-Antrag dienten. Die vom Zoo Leipzig durchgeführte Erhaltungszucht und die geplanten Auswilderungen sind zentrale Bestandteile des Projekts. Die EU fördert das Vorhaben zu 75 Prozent, während die restlichen 25 Prozent von den Projektpartnern – Freistaat Sachsen, Zoo Leipzig und Landratsamt Nordsachsen – getragen werden.

Die ersten Erfolgsberichte, wie die Zählung der Jungtiere, stimmen optimistisch und zeigen das Potenzial des Projektes. Dies könnte nicht nur für die Feldhamster in Sachsen von Vorteil sein, sondern auch positive Synergieeffekte für die gesamte mitteldeutsche Hamsterpopulation sowie andere europäische LIFE-Projekte mit sich bringen.

Der fulminante Start ins neue Projekt macht deutlich: Naturschutz und verantwortungsvolle Landwirtschaft können Hand in Hand gehen. Mehr Informationen über das Schutzprojekt finden Sie in den Berichten von Pirsch, Medienservice Sachsen sowie Leipziger Internetzeitung.

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OrtNordsachsen, Deutschland
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