Gastronomie in Torgau und Oschatz: Essen gehen wird zum Luxus!

Gastronomie in Torgau und Oschatz: Essen gehen wird zum Luxus!
In der Torgauer und Oschatzer Region macht das Essengehen zunehmend ein gutes Stück weniger Spaß – und das nicht nur wegen der schmackhaften Gerichte, die auf den Speisekarten der Lokale stehen. Bitterer Ernst für die Gastronomie: Die Zahlen der Gäste sinken, während die Kosten stetig steigen. Dies berichtet die LVZ und zeichnet ein Bild, das nicht nur Restaurantbetreiber aufhorchen lässt.
Die Situation in der Gastronomie ist angespannt. David Leibundgut, Inhaber des OZ’lers in Oschatz, spricht aus leidvoller Erfahrung und berichtet von einem Rückgang seiner Gästeschar um etwa ein Drittel. „Die Preise sind einfach zu hoch“, so Leibundgut, dessen Restaurant nur an vier Tagen der Woche geöffnet ist. Ein ganzwöchiger Betrieb ist schlichtweg nicht mehr tragbar, was die Sorgen vieler Kollegen widerspiegelt.
Der Trend zur Essenslieferung
Ein weiterer Punkt, der die Gastronomie aufmischt, ist der zunehmende Trend zu Essenslieferungen. So ordern die Menschen zunehmend ihr Essen nach Hause, was gerade den Restaurants in Torgau und Oschatz zu schaffen macht. Die Inhaberin des Ricard Torgau, Hans-Jürgen Bardel, betont den wirtschaftlichen Druck auf die Gastronomie, während Cheema Dante, Betreiber des Dantes in Torgau, den hohen Abhängigkeiten vom Tourismus nachtrauert. Laut Dante braucht die Region einfach mehr Unterstützung von der Stadt.
Trotz der widrigen Umstände kann es auch positive Nachrichten geben. Tina Messerschmidt, Chefin des Alten Elbehofes in Torgau, erzählt von stabilen Gästezahlen und einem gut laufenden À-la-carte-Geschäft. „Wir bieten zwar einen eingeschränkten Lieferservice an, aber die Konkurrenz durch große Lieferdienste merke ich nicht“, so Messerschmidt optimistisch.
Wirtschaft Druck und der Wunsch nach Stabilität
Die Betreiber der Torgauer und Oschatzer Szene sind sich einig: Stabilität in den Preisen und in den Rahmenbedingungen ist zwingend notwendig, um dem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und steigenden Kosten zu entkommen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiterentwickeln wird und ob die Region die Wende hin zu mehr Tourismus und damit stabilen Gästen bald schaffen kann. Eine Sache steht fest: Der kulinarische Reichtum dieser Region hat es verdient, im Rampenlicht zu stehen, und die Küchenchefs arbeiten hart daran, ihren Gästen ein Stückchen davon zu bieten.