Sachsens Pflegefinanzen im Notstand: Wer zahlt für die älteren Bürger?

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Sachsen kämpft mit steigenden Pflegekosten und fordert solidarische Lösungen zur Entlastung der Sozialetats.

Sachsen kämpft mit steigenden Pflegekosten und fordert solidarische Lösungen zur Entlastung der Sozialetats.
Sachsen kämpft mit steigenden Pflegekosten und fordert solidarische Lösungen zur Entlastung der Sozialetats.

Sachsens Pflegefinanzen im Notstand: Wer zahlt für die älteren Bürger?

Heute ist der 11. November 2025, und in Sachsen stehen die Sozialetats der Kommunen vor einer gewaltigen Herausforderung. Die L-IZ berichtet, dass die Hilfe zur Pflege zunehmend zu einer finanziellen Belastung wird. Immer mehr ältere Menschen können sich Pflegeplätze nicht selbst finanzieren, wodurch die Pflegekosten stetig ansteigen. Dies hat zur Folge, dass bei vielen Personen die Kosten die eigenen Löhne und Renten weit übersteigen.

Im Jahr 2024 gab es bereits 23.910 Menschen in Sachsen, die auf finanzielle Unterstützung durch das Sozialamt angewiesen waren, um ihre Pflegekosten zu decken. Susanne Schaper, die Vorsitzende der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, äußerte sich in diesem Zusammenhang und forderte eine gerechtere Finanzierung der Pflege. Ihre Idee: eine solidarische Beteiligung von Menschen mit höheren Einkommen und Vermögen an der Pflegefinanzierung.

Vorschläge zur Verbesserung der Situation

Schaper schlägt vor, die aktuelle Pflegeversicherung in eine Vollversicherung umzuwandeln, bei der alle Einkommen fair einbezahlen. Dies könnte die Situation signifikant verbessern, vor allem da die Eigenanteile für Pflegeheime in Sachsen sich der 3.000-Euro-Marke nähern. Bei unzureichenden Renten müssen häufig Familienangehörige einspringen oder man bleibt nichts anderes übrig, als die Hilfe des Sozialamts in Anspruch zu nehmen.

Schaper macht deutlich, dass es nicht akzeptabel ist, dass Menschen nach einem langen Arbeitsleben zum Sozialfall werden. Ein entscheidender Punkt ihrer Forderungen ist die Senkung der Eigenanteile. Dazu gehört die Übernahme von Investitions- und Ausbildungskosten der Heimbetreiber durch den Freistaat. Zudem regt sie an, dass sich Sachsen im Bund für eine Deckelung der Eigenanteile einsetzen sollte, und treibt damit das Ziel einer gerechteren und solidarischen Pflege vollversicherung voran.

Der demografische Wandel und seine Folgen

Doch nicht nur die Finanzierung ist das Problem. Auch der demografische Wandel hat massive Auswirkungen auf die Pflege. Laut Pflegenot Deutschland nimmt die Zahl älterer Menschen deutlich zu. Mit ihnen steigt auch der Bedarf an Pflege und intensiver medizinischer Betreuung. Parallel dazu gehen viele ältere Pflegekräfte in den Ruhestand, was die Situation weiter verschärft.

Die Herausforderungen in Pflegeberufen sind nicht zu unterschätzen. Der Mangel an Nachwuchs und die hohe Abbruchquote während der Ausbildung tragen dazu bei, dass das Berufsbild für junge Menschen unattraktiver wird. Das könnte bedeuten, dass die Personalsituation in der Pflege in den kommenden Jahren weiterhin angespannt bleibt.

Die aktuelle Situation in der Pflege erfordert schnelles Handeln. Wenn die Forderungen von Susanne Schaper und anderen Entscheidungsträgern ernst genommen werden, könnte sich die Lage zumindest teilweise bessern und vielen Menschen in Sachsen eine angemessene Pflege sichern.