Streik an der Gottleubaer Klinik: Mitarbeiter legen Arbeit für zwei Tage nieder!

Streik an der Gottleubaer Klinik: Mitarbeiter legen Arbeit für zwei Tage nieder!
In der Gottleubaer Klinik in Sachsen geht es derzeit hoch her – schon wieder stehen die Mitarbeiter:innen auf der Barrikade. Der Warnstreik, zu dem die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) aufgerufen hat, findet am 8. und 9. Juli statt und wird jeweils von 6 bis 22.30 Uhr abgehalten. Während dieser Zeit ist der Alltag in der Klinik stark eingeschränkt, denn der Therapiebetrieb wird fast vollständig zum Stillstand kommen. Notdienste sind zwar für den Tag vorgesehen, doch die Hauptforderungen der Gewerkschaft sind klar: Dringend notwendig sind Tarifverhandlungen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, die seit der letzten Erhöhung im Jahr 2016 kaum Ansprüche aufzeigten. Wie saechsische.de berichtet, fühlt sich das Klinikpersonal benachteiligt, da in der Median-Klinik andere Berufsgruppen individuelle Zulagen erhalten haben.
Doch bei den Verhandlungen funktioniert das Zusammenspiel zwischen Klinik und Gewerkschaft derzeit nicht. Während die Klinik eine Lohnerhöhung von mindestens 21 Prozent zum kommenden Jahr für konkret geforderte Berufsgruppen offeriert, haben die Gewerkschaftsvertreter:innen keine klaren prozentualen Forderungen festgelegt. Auch der Betriebsrat hat die Verhandlungen mit der Klinik bereits abgebrochen, da die Klinik ein Angebot zur Betriebsvereinbarung in Anlehnung an die in Berggießhübel machen möchte. Die Klinik lehnt jedoch die Forderungen von ver.di ab, indem sie argumentiert, diese seien wirtschaftlich nicht darstellbar.
Ein schmaler Grat zwischen Dialog und Stillstand
Damit die Verständigung zwischen den Beteiligten voranschreitet, wurde bereits eine Einigungsstelle aktiviert. Die erste Runde fand am 26. Juni statt und die Klinik hofft, dass eine Lösung bis zum 4. August gefunden werden kann. Währenddessen haben die Mitarbeiter:innen in der Vergangenheit bereits durch Aktionen wie „Aktive Mittagspausen“ auf ihre Missstände hingewiesen. ver.di kritisiert zudem, dass die Klinik den Betriebsrat unter Druck setzen wolle, um eine Vergütungsvereinbarung zu erzielen.
Diese erneut eskalierte Situation wirft ein Schlaglicht auf die alternden Strukturen und bemängelten Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen, die auch in den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD zur Sprache kommen. Ein elfseitiges Ergebnispapier der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege benennt als zentrale Punkte die Stabilisierung der Versicherungsbeiträge, eine schnellere Terminvergabe sowie dazu beitragende bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Die Diskussionen über eine qualitative und bedarfsgerechte Krankenhauslandschaft stehen ebenfalls im Raum, wie das Ärzteblatt berichtet.
Reformen im Gesundheitswesen als Chance?
Die geplanten Reformen könnten für Kliniken wie die in Gottleuba ein Lichtblick sein. Ob sich die Arbeitsbedingungen tatsächlich verbessern, bleibt abzuwarten. Der Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und die SPD-Politikerin Katja Pähle stehen in den Startlöchern, um die Weichen für wichtige Änderungen zu stellen, die auch das Arbeitsleben von Beschäftigten im Gesundheitswesen positiv beeinflussen könnten.
Conclusio: Es bleibt spannend, wie sich die Situation in der Gottleubaer Klinik entwickeln wird. Die Bemühungen um verbesserte Löhne und Arbeitsbedingungen sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, jedoch müssen alle Seiten an einem Strang ziehen, um zu einer Einigung zu gelangen. So bleibt die Hoffnung, dass ein besserer Tarifvertrag für die Beschäftigten im Gesundheitssystem nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch den Alltag der Mitarbeiter:innen tatsächlich verbessert.