Flussperlmuschel in Gefahr: Trockenheit bedroht Lebensräume im Vogtland!

Im Vogtlandkreis wird die Flussperlmuschel durch ein neues Projekt geschützt. Maßnahmen gegen Trockenheit starten 2025.

Im Vogtlandkreis wird die Flussperlmuschel durch ein neues Projekt geschützt. Maßnahmen gegen Trockenheit starten 2025.
Im Vogtlandkreis wird die Flussperlmuschel durch ein neues Projekt geschützt. Maßnahmen gegen Trockenheit starten 2025.

Flussperlmuschel in Gefahr: Trockenheit bedroht Lebensräume im Vogtland!

Die Flussperlmuschel, die empfindlich auf niedrige Wasserstände reagiert, wird im Triebelbach wiederangesiedelt. Laut der Freien Presse treibt die anhaltende Trockenheit die Sorgen der Vogtländer um das Überleben dieser Art voran. Die Wasserspiegel in der Region sind vielerorts stark gesunken, manche Abschnitte liegen bereits trocken. Besonders betroffen ist der oberste Abschnitt im Triebelbach zwischen der Quelle am Bubenstock und dem Ortseingang.

Um der Flussperlmuschel, die in der Rote Liste von 2011 als sehr selten und vom Aussterben bedroht gilt, eine Chance auf ein Überleben zu geben, wird ein Fernwarnsystem installiert. Dieses soll frühzeitig warnen, bevor es zu spät ist. Die MARA-Margaritifera-Restoration-Alliance hat sich zum Ziel gesetzt, diese wertvolle Muschelart durch gezielte Schutzmaßnahmen zu fördern.

Schutz und Wiederansiedlung

Die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) benötigt saubere, kalkarme und sommerlich kühle Fließgewässer. deren Lebensräume sind durch entwässernde Landwirtschaft, Uferverbau und Gewässerbegradigung stark gefährdet. Neben dem Klimawandel, der höhere Wassertemperaturen und extreme Wasserstände mit sich bringt, trägt auch die schriftlich festgehaltene geringe natürliche Fortpflanzung zur Bedrohung der Art bei.

  • Wasserspiegel in der Region stark gesunken
  • Einrichtungen eines Fernwarnsystems zur Früherkennung
  • Wiederansiedlung der Flussperlmuschel im Triebelbach

Die MARA-Initiative bezieht insgesamt fünf Partner in die Wiederherstellung der Flussperlmuschelpopulation ein: Technische Universitäten, Naturschutzverbände und Landkreise arbeiten eng zusammen. Mit einem integrativen Ansatz sollen nicht nur die Muscheln, sondern auch andere bedrohte Arten, wie Nase und Huchen, geschützt werden. Dies erfolgt durch strukturelle Aufwertungsmaßnahmen und eine Verbesserung der Wasserspeicherung in den Zielgewässern.

Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen

Ein besonderer Fokus gilt der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft. Hierbei sollen landwirtschaftliche Nutzungsänderungen erprobt werden, die eine muschelgerechte Aufwertung von Wassereinzugsgebieten ermöglichen. Workshops sollen Landwirte über moderne Best-Practice-Methoden informieren und ein Handbuch zu Maßnahmen und Fördermöglichkeiten soll die Unterstützung weiter erleichtern. Dieses umfassende Programm wird durch fortlaufende Evaluationen begleitet, um die Effizienz zu steigern.

Das Nachzuchtprogramm für junge Flussperlmuscheln erfolgt in enger Kooperation mit Bachforellen, da die Muscheln als Glochidien an den Kiemen dieser Fische leben. Die MARA-Initiative plant auch die genetische Begleituntersuchung, um alle Linien der Flussperlmuschel zu erhalten, und erstellt Zuchtbücher für eine bessere Nachzuchtkontrolle.

Die ersten positiven Effekte sind bereits sichtbar: Der Abwärtstrend der Bestände wurde gestoppt; in einigen Zielgebieten wie dem Perlbach und der Weißen Elster konnten durch gezielte Maßnahmen die Bestände stabilisiert werden. Mit den laufenden Projekten zeigt sich, dass eine gezielte Wiederherstellung des Lebensraums und ein gemeinsames Handeln in der Region einen Unterschied machen können.