Stahlproduktion in Deutschland bricht ein: Industrie in der Krise!
Stahlproduktion in Deutschland bricht ein: Industrie in der Krise!
Berlin, Deutschland - Die Stahlproduktion in Deutschland hat einen besorgniserregenden Rückgang erlebt. Im ersten Halbjahr 2025 sank die Rohstahlproduktion um knapp 12 Prozent auf nur noch 17,1 Millionen Tonnen. Diese alarmierenden Zahlen wurden von der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Berlin bekannt gegeben. Die Hauptgeschäftsführerin Kerstin Maria Rippel machte deutlich, dass die Unternehmen unter einer schwachen Inlandsnachfrage leiden, insbesondere aus den wichtigen Branchen Bau, Maschinenbau und Automobilindustrie.
Die momentane Situation ist besonders angespannt. Ein Vergleich der Produktionszahlen zeigt deutlich das Ausmaß dieses Rückgangs. Während 2022 die Produktion um 5 Prozent sank und 2024 eine Erholung um 4,5 Prozent verzeichnete, landet Deutschland nun auf dem Produktionsniveau der Finanzmarktkrise 2009. Laut Yahoo Finance sind neben der schwachen Nachfrage auch die harten Wettbewerbsbedingungen aus dem Ausland und die Konjunkturschwäche ursächlich für den Rückgang.
Politische Maßnahmen gefordert
Kerstin Maria Rippel forderte in diesem Zusammenhang ein Spitzentreffen der Stahl-Unternehmensführer mit politischen Vertretern. Die Branche benötigt dringend wirksame Maßnahmen, darunter einen europäischen Handelsschutz und wettbewerbsfähige Strompreise. Die hohen Energiepreise setzen der Stahlindustrie zusätzlich zu, da dadurch die Wettbewerbsfähigkeit leidet. Rippel insistiert auf einer raschen Senkung der Übertragungsnetzentgelte, um die Lage zu verbessern.
Ebenfalls betroffen von dieser Krise ist Thyssenkrupp Steel Europa, das mit roten Zahlen kämpft und plant, die Beschäftigtenzahl von 27.000 bis 2030 auf nur noch 16.000 zu reduzieren. Um dies zu erreichen, sollen Produktionskapazitäten verringert, Stellen gestrichen und eine Einigung mit der IG Metall auf einen Sparplan herbeigeführt werden, der die Einkommen der Mitarbeiter um durchschnittlich 8 Prozent senkt. Laut wvstahl ist dies nicht der erste Rückgang in der Branche: Im Mai 2025 lag die Produktion bei etwa 3 Millionen Tonnen, was einem Rückgang von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht.
Langfristige Perspektiven
Der aktuelle Rückgang in der Rohstahlproduktion zeigt die Herausforderungen, vor denen der Industriestandort Deutschland steht. Die Probleme sind vielschichtig, und der Druck auf die deutschen Stahlunternehmen wächst, da sie nicht nur unter inländischen, sondern auch unter internationalen Wettbewerbsbedingungen leiden. In der globalen Perspektive wird vom Weltstahlverband eine leichte Erholung der weltweiten Stahlnachfrage um etwa 1 Prozent im kommenden Jahr prognostiziert. Doch für die deutschen Produzenten könnte selbst diese Erholung schwer erreichbar sein, wenn nicht baldige Maßnahmen zur Stabilisierung und Förderung der Branche ergriffen werden.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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