Vertrag für neues Industriegebiet in Altenburg unterzeichnet!

Am 3. Juli 2025 wurde ein Vertrag zur Entwicklung des Industriegebiets Altenburg/Windischleuba unterzeichnet, um Wachstum und Arbeitsplätze in der Region zu schaffen.
Am 3. Juli 2025 wurde ein Vertrag zur Entwicklung des Industriegebiets Altenburg/Windischleuba unterzeichnet, um Wachstum und Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. (Symbolbild/NAG)

Vertrag für neues Industriegebiet in Altenburg unterzeichnet!

Altenburg, Deutschland - Am 3. Juli 2025 wurde ein wichtiger Vertrag zur Entwicklung des Industriegebiets Altenburg/Windischleuba unterzeichnet. Unter den Vertragspartnern finden sich Andreas Krey, Geschäftsführer der LEG, und André Neumann, Oberbürgermeister von Altenburg. Der Stadtrat der Stadt hatte bereits im September des vergangenen Jahres einen entscheidenden Beschluss gefasst, um die Weichen für dieses Projekt zu stellen. Ziel ist es, in der Region Altenburg Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen und ein attraktives Areal für Investoren bereitzustellen. Das Industriegebiet wird eine Fläche von etwa 80 Hektar umfassen, die derzeit landwirtschaftlich genutzt wird und sich am nördlichen Stadtrand, direkt an der B7 und B93, befindet. Die LEG plant, diese Fläche in enger Abstimmung mit der Stadt zu entwickeln.

Der wirtschaftliche Bedarf in der Region ist groß, auch wenn die Herausforderungen nicht zu ignorieren sind. Kritiker aus den Anrainergemeinden äußern bereits Bedenken hinsichtlich Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung, während gleichzeitig berichtet wird, dass viele Unternehmen in der Umgebung trotz einer hohen Arbeitslosigkeit Schwierigkeiten haben, geeignete Arbeitskräfte zu finden. Laut einem Bericht von MDR sind mehr als vier Hektar Fläche für Industrieansiedlungen derzeit nicht verfügbar, was die ambitionierten Pläne der Stadt für eine Aufwertung des Standortes unterstreicht.

Herausforderungen und Bedenken

Die kommunalen und regionalen Ausblicke sind gemischt. Während die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Erhöhung der Gewerbesteuereinnahmen angestrebt werden, geben Anwohner wie Andreas Leder, der Chef der Agrargenossenschaft Gerstenberg, zu bedenken, dass die Versiegelung von landwirtschaftlichen Flächen die Hochwassergefahr erhöhen könnte. Zusätzlich gibt es Ängste über potenzielle Umweltauswirkungen und die Veränderung der Lebensqualität durch mögliche industrielle Emissionen. Auch die Rede von ungenutzten Kapazitäten in der Region wirft Fragen auf, ob die Expansion in neue Industriegebiete tatsächlich notwendig ist oder ob nicht auch die bestehende Infrastruktur besser genutzt werden kann.

Das Umweltbundesamt weist in einer Analyse darauf hin, dass viele Städte vor städtebaulichen Herausforderungen stehen, besonders wenn es um die Nutzung von Flächen geht. Ziel sollte es sein, eine konstante innere Entwicklung zu fördern, um die Stadt nachhaltig zu gestalten. Ein Bericht über die „Ökologischen Auswirkungen integrierter Innenentwicklungskonzepte“ verdeutlicht, dass es oft an Effizienz mangelt, wenn urbaner Raum nicht bestmöglich genutzt wird. Die Innenentwicklung würde helfen, umweltfreundliche Lösungen zu finden und gleichzeitig den vorhandenen Raum bestmöglich zu aktivieren.

Finanzierung und Ausblick

Die Kosten für die Erschließung des neuen Industriegebiets belaufen sich auf geschätzte 50 Millionen Euro, wobei der städtische Anteil lediglich zwei Prozent ausmacht, also rund eine Million Euro. Die Finanzierung soll überwiegend aus einem speziellen Fördertopf des Bundes, den sogenannten Kohlemillionen, stammen und erstreckt sich über zwei Förderperioden von 2024 bis 2026 sowie von 2027 bis 2032. Die Erwartung ist, dass durch diese Maßnahmen ein Anreiz für weitere unternehmerische Ansiedlungen gegeben wird und somit auch eine positive Entwicklung für die gesamte Region eintritt.

Die Entwicklungen rund um das Industriegebiet Altenburg/Windischleuba stehen somit im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Chancen und sozialen sowie ökologischen Herausforderungen. Während die Stadt sich bemüht, den Standort attraktiver zu gestalten, bleibt abzuwarten, wie die Anwohner auf die Veränderungen reagieren werden und welche Schritte in der Entwicklung von städtischen Flächen noch notwendig sind.

Für weitere Informationen zu diesem Thema besuchen Sie bitte die Artikel über den Vertrag zur Flächenentwicklung auf abg-net, über die Proteste gegen das Industriegebiet auf MDR und die urbanen Wachstumsregionen auf Umweltbundesamt.

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OrtAltenburg, Deutschland
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