Schornsteinfeger: Rekordzahlen bei Auszubildenden und neue Herausforderungen!

Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks meldet einen Ausbildungsboom und neue Ausbildungsordnungen zur Anpassung an die Energiewende.
Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks meldet einen Ausbildungsboom und neue Ausbildungsordnungen zur Anpassung an die Energiewende. (Symbolbild/NAG)

Schornsteinfeger: Rekordzahlen bei Auszubildenden und neue Herausforderungen!

Berlin, Deutschland - Im vergangenen Jahr haben 796 junge Menschen eine Ausbildung als Schornsteinfeger begonnen, was einem Anstieg von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese erfreuliche Zahl wurde anlässlich der Verbandstagung des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks in Berlin bekannt gegeben. Verbandspräsident Alexis Gula hebt die Bedeutung dieser Entwicklung hervor: „Die Quote wurde im letzten Jahr deutlich überschritten.“ Der Sektor verfügt durchschnittlich über 650 neue Auszubildende pro Jahr, um den demografischen Wandel auszugleichen, was nun gelungen ist.

Die Schornsteinfegerbranche bietet zahlreiche Möglichkeiten zur beruflichen Qualifizierung. Dazu zählen der Erwerb der Fachhochschulreife, duale Studiengänge im Bereich erneuerbare Energien sowie Meister- und Weiterbildungslehrgänge. „Schornsteinfegerbezirke werden in Deutschland alle sieben Jahre ausgeschrieben“, so Gula, was den jungen Selbstständigen gute Chancen bietet. Zudem will sich das Schornsteinfeger-Handwerk als Ansprechpartner für klimafreundliche Wärmesysteme positionieren. Eine flächendeckende Dokumentation aller Heizungsarten in Deutschland steht ebenfalls auf der Agenda, um fossile und elektrobasierte Wärmeerzeuger umfassend zu erfassen.

Veränderungen durch die Energiewende

Die Veränderungen in den Arbeitsabläufen und Aufgaben der Schornsteinfegerbetriebe sind nicht zu übersehen. Die Energiewende führt zu einer Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu regenerativen Energien, was die Rolle der Schornsteinfeger als wichtige Botschafter dieser Wende in Privathaushalten verstärkt. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die Ausbildungsordnung für Schornsteinfeger modernisiert, um die angehenden Fachkräfte auf die neuen Anforderungen und gesetzlichen Regelungen vorzubereiten. Diese neue Ausbildungsordnung tritt am 1. August 2025 in Kraft und vermittelt Kenntnisse in Bereichen wie Brandschutz, Lüftungstechnik und Energieeffizienz, während die Kommunikation und Kundenorientierung stärker betont werden.

Ein neuer Prüfungsansatz, die Gestreckte Abschlussprüfung, ersetzt die traditionelle Struktur und wird durch einen betrieblichen Auftrag ergänzt. Der Ausbildungsrahmenplan basiert auf den Empfehlungen des BIBB-Hauptausschusses und wird die seit 2012 bestehende Regelung ablösen. Zukünftige Fachkräfte können sich auf die vielfältigen Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten im Schornsteinfegerhandwerk freuen, einschließlich der Positionen Schornsteinfegermeister/in und Techniker/in.

Unterstützung während der Ausbildung

Die Ausbildung zu Schornsteinfegern umfasst sowohl praktische Ausbildung im Betrieb als auch theoretischen Unterricht in Berufsschulen, häufig im Blockunterricht. Um die angehenden Fachkräfte auf die Zwischenprüfung vorzubereiten, werden diese durch simulierte Prüfungen unter realen Bedingungen unterstützt. Die ZDS, die sich um die Belange der Auszubildenden kümmert, besucht diese im ersten Lehrjahr, um sie über ihre Rechte, Pflichten und spezielle Tätigkeiten zu informieren.

Mentorenbetriebe bieten Schulungen in allen relevanten Themen an, um eine optimale Prüfungsvorbereitung zu ermöglichen. Zudem produziert die ZDS Praxisvideos, die es den Auszubildenden erleichtern, theoretisches Wissen praktisch anzuwenden. Eine besondere Veranstaltung zur Vorbereitung auf die Gesellenprüfung, bekannt als „Letzte Ölung“, behandelt alle praktischen und theoretischen Themen umfassend und hilft der ZDS auch dabei, die Auszubildenden beim Übergang in den Arbeitsmarkt zu unterstützen.

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OrtBerlin, Deutschland
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