Rätselhafter Bronzetopf aus dem Mittelalter in Erfurt entdeckt!

Erfurt: Archäologischer Fund eines seltenen Bronzetopfs aus dem Mittelalter, entdeckt bei Bauarbeiten in der Domstraße. Ausstellung bis Ende Juni.
Erfurt: Archäologischer Fund eines seltenen Bronzetopfs aus dem Mittelalter, entdeckt bei Bauarbeiten in der Domstraße. Ausstellung bis Ende Juni. (Symbolbild/NAG)

Rätselhafter Bronzetopf aus dem Mittelalter in Erfurt entdeckt!

Domstraße, 99084 Erfurt, Deutschland - Bei Aushub-Arbeiten in der Domstraße in Erfurt haben Bauarbeiter heute überraschend einen bemerkenswerten archäologischen Fund gemacht: einen dreifüßigen Bronzetopf, auch Grapen genannt. Dieser Topf stammt aus dem Mittelalter und wiegt fast 1,5 Kilo. Er war höchstwahrscheinlich Teil eines wohlhabenden Haushalts im früheren Domquartier, einem einst eng bebauten Viertel, das 1830 abgerissen wurde. Laut Thüringen24 sind Grapentöpfe aus Metall extrem selten; in ganz Thüringen gibt es nur drei bis vier Exemplare in diesem bemerkenswerten Erhaltungszustand.

Interessant ist die Entstehung des Fundstücks: Ein Saugbagger, der bei Baumpflanzungen in der Gegend im Einsatz war, nahm den Topf auf. Die Baufirma informierte umgehend das Garten- und Friedhofsamt, welches das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) in Kenntnis setzte. Zum Glück wurde der Topf nur geringfügig beschädigt – ein herkömmlicher Bagger hätte wahrscheinlich nur Scherben hinterlassen, so Erfurt.de.

Der Restaurierungsprozess

Der Grapentopf wird derzeit intensiv restauriert, um seinen genauen Zustand zu bestimmen und herauszufinden, ob er aus Glockenbronze oder Messing besteht. Die Restaurierung umfasst das Freikratzen, Konservieren und Trocknen des Töpfs unter dem Mikroskop. Dieser Prozess kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen, aber das Ergebnis wird mit Sicherheit die Neugier auf die Geschichte hinter diesem außergewöhnlichen Objekt wecken.

Ein interessanter Aspekt ist auch die Verwendung solcher Töpfe. Grapentöpfe wurden ab dem 13. Jahrhundert in Deutschland hergestellt und dienten häufig als Kochtöpfe auf einem gemauerten Herd. Solche Funde sind wertvolle Hinweise auf die Lebensweise und die Esskultur vergangener Epochen, was in der archäologischen Forschung von großem Interesse ist, wie mittelalterliche-geschicht.de hervorhebt.

Ein Blick in die Zukunft

Der Bronzetopf wird in der kommenden Ausstellung „Nabel der Welt. Erfurts archäologische Schätze“ im Stadtmuseum „Haus zum Stockfisch“ zu sehen sein. Diese Ausstellung wird Einblicke in die prähistorischen und mittelalterlichen Erfurter Funde bieten. Da die Ausstellung nur bis Ende Juni verfügbar ist, sollten Interessierte nicht lange zögern, um dieses Stück Geschichte zu erleben.

Diese Entdeckung ist nicht nur für die archäologische Gemeinschaft von Bedeutung, sondern auch ein spannendes Kapitel für die Stadt Erfurt selbst, das die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart lebendig hält. Wer weiß, welche weiteren Schätze möglicherweise noch unter der Erdoberfläche auf ihre Entdeckung warten?

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OrtDomstraße, 99084 Erfurt, Deutschland
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