Geburtenknick außer Kontrolle: Welle von Kita-Schließungen in Südthüringen!

In Südthüringen führt der Rückgang der Geburten zu Kita-Schließungen. Politik und Familien leiden unter den Herausforderungen.
In Südthüringen führt der Rückgang der Geburten zu Kita-Schließungen. Politik und Familien leiden unter den Herausforderungen. (Symbolbild/NAG)

Geburtenknick außer Kontrolle: Welle von Kita-Schließungen in Südthüringen!

Weimar, Deutschland - In Südthüringen schlägt die demografische Entwicklung hohe Wellen: Der drastische Rückgang der Geburten um ein Drittel sorgt für eine beispiellose Welle von Kindergarten-Schließungen in der Region. Laut insuedthueringen.de stehen die Verantwortlichen der Politik hilflos dem entgegen, was als wachsendes Problem erkannt wird. Auch die Bundespolitik hat mittlerweile erklärt, dass die Schließungen nicht länger ignoriert werden können.

Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) hat darauf hingewiesen, dass die Problematik in den westdeutschen Flächenländern sich von der in den östlichen Bundesländern unterscheidet. Bisher war die politische Debatte in erster Linie auf den Ausbau von Kitaplätzen im Westen und in städtischen Gebieten fokussiert. Prien betont, dass es keine „one-size-fits-all“-Lösung für alle Regionen gibt, und hier ist unmissverständlich Handlungsbedarf gefordert.

Kita-Schließungen in Weimar

Besonders akut zeigt sich die Lage in Weimar, wo fünf Kitas geschlossen werden sollen, darunter auch Einrichtungen in der Innenstadt. Wie mdr.de berichtet, äußert sich Jörn Engelhardt, Vater von drei Kindern, besorgt über die Situation: Eltern, die in die Innenstadt gezogen sind und auf ein Auto verzichten, haben oft Schwierigkeiten, alternative Betreuungsangebote vorzufinden. Dieses Problem könnte auch den nachfolgenden Zuzug junger Familien gefährden.

Die Bertelsmann-Stiftung hebt die wichtige Rolle von Kitas für die soziale Struktur in Städten und ländlichen Gebieten hervor. Laut Kathrin Bock-Famulla hat der Rückbau von Kitas potenzielle negative Folgen auf den Zuzug junger Familien. Hier wird empfohlen, die Angebotsstruktur in Dörfern zu erweitern, etwa durch die Umwandlung von Kitas in Familienzentren oder soziale Begegnungsstätten. Steffen Kania zeigt sich offen für innovative Konzepte und Mischnut­zungen von Einrichtungen.

Rechtsanspruch und Herausforderungen

In Thüringen haben Kinder einen Rechtsanspruch auf zehn Stunden Betreuung pro Tag, jedoch nicht auf einen wohnortnahen Kindergartenplatz. Die Schließungswelle trifft insbesondere die Familien in der Region hart und stellt ein weiteres deutliches Zeichen für die Herausforderungen dar, die die demografische Entwicklung mit sich bringt.

Die momentane Lage zeigt, dass klarer Handlungsbedarf besteht. Es wird entscheidend sein, eine Lösung zu finden, die nicht nur den Bedürfnissen der derzeitigen Familien gerecht wird, sondern auch die Zukunft der Region nachhaltig sichert. Familien und Politik bleiben gefordert, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen und die soziale Infrastruktur zu stützen.

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OrtWeimar, Deutschland
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