Schmalkalden: Elisabeth Klinikum in kritischer Lage – Was nun?

Das Elisabeth Klinikum Schmalkalden steht vor erheblichen Herausforderungen durch die Krankenhausreform, während die Belegschaft um ihre Zukunft bangt.
Das Elisabeth Klinikum Schmalkalden steht vor erheblichen Herausforderungen durch die Krankenhausreform, während die Belegschaft um ihre Zukunft bangt. (Symbolbild/NAG)

Schmalkalden: Elisabeth Klinikum in kritischer Lage – Was nun?

Schmalkalden, Deutschland - Im Herzen von Schmalkalden brodelt es gewaltig: Das Elisabeth Klinikum sieht sich bedeutenden Herausforderungen gegenüber und kämpft um seine Zukunft. In einer kurzfristig einberufenen Mitarbeiterversammlung hat Geschäftsführer Thomas Fickel die Belegschaft über aktuelle Entwicklungen informiert, die insbesondere durch den bevorstehenden Trägerwechsel geprägt sind. Die Mitarbeiter stehen dem Wandel aufgeschlossen gegenüber, machen sich jedoch verständlicherweise Sorgen um ihre Arbeitsplatzsicherheit.

Bürgermeister Thomas Kaminski hat in der Versammlung ebenfalls sein Bekenntnis zum Krankenhaus bekräftigt. Die Situation drängt, denn mit den bevorstehenden Änderungen in der Organisation von Krankenhäusern, die im Rahmen der [Krankenhausreform]

zu personellen Veränderungen führen, wird die Unsicherheit unter den Angestellten noch verstärkt. Schließungen von Abteilungen könnten dazu führen, dass Mitarbeiter nicht länger benötigt werden oder in neue Positionen versetzt werden müssen.

Personelle Veränderungen und ihre Auswirkungen

Ein zentrales Thema der Versammlung war, wie sich die angestrebten organisatorischen Veränderungen auf die Belegschaft auswirken werden. Laut der Reform können ganze Abteilungen zusammengelegt oder geschlossen werden. Dies birgt das Risiko eines Personalüberhangs, was bedeutet, dass Kündigungen nicht ausgeschlossen werden können. Stattdessen könnte es für das Krankenhaus vorteilhafter sein, die Mitarbeiter an anderen Standorten oder in anderen Bereichen zu beschäftigen und sie gegebenenfalls auch fortzubilden.

Die Möglichkeit der räumlichen Versetzung bietet sich an, wenn der Arbeitgeber mehrere Betriebsstätten hat. Bei einer konkreten Nennung des Arbeitsortes im Vertrag könnte aber eine Änderungskündigung notwendig sein. Auch die Änderung des Aufgabengebiets stellt eine Herausforderung dar, sollten spezifische Tätigkeiten vertraglich festgelegt sein. Daher ist es wichtig, Lösungen zu finden, um Fachkräfte langfristig zu halten.

Die Krankenhausreform unter der Lupe

Doch die Sorgen um das Elisabeth Klinikum sind nicht allein lokal, sie sind Teil eines größeren Problems. Die aktuelle Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministers wird von vielen als existenzbedrohend für die flächendeckende Gesundheitsversorgung in Deutschland angesehen. In einer Untersuchung wurde festgestellt, dass insbesondere kleine Kliniken durch die Einführung von Mindestvorhaltezahlen und Vorhaltefinanzierungen unter Druck geraten und ihre wirtschaftliche Sicherheit gefährdet ist.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft befragte die Bürger und wies darauf hin, dass das Vertrauen in die Reform gering ist: 85% glauben nicht, dass regionale Krankenhäuser ohne Versorgungsengpässe geschlossen werden können. Besonders in ostdeutschen Flächenländern ist die Sorge groß. Ein Drittel der Krankenhausstandorte könnte Erlösverluste zwischen 3% und 30% erleiden, was weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in der Region zur Folge hätte.

Daher bleibt abzuwarten, wie sich die Lage für das Elisabeth Klinikum entwickeln wird. Während die anstehenden Veränderungen in der Organisation des Krankenhauses Fragen aufwerfen, ist es entscheidend, dass die Verantwortlichen Wege finden, um die existenziellen Ängste der Belegschaft zu adressieren und gleichzeitig eine stabile Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung sicherzustellen. Der Druck auf das Krankenhaus wird in den kommenden Monaten nicht weniger werden.

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OrtSchmalkalden, Deutschland
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