Insolvenzdrama in Rheinmünster: mbw-Gruppe schließt Standorte und Jobs!

Insolvenzdrama in Rheinmünster: mbw-Gruppe schließt Standorte und Jobs!
Die mbw-Gruppe, ein Unternehmen spezialisiert auf die Oberflächenveredlung von Metallen, hat am 1. März 2025 Insolvenz angemeldet. Der Hauptsitz der mbw-Gruppe befindet sich in Rheinmünster, Baden-Württemberg. Insolvenzverwalter Dirk Pehl von der Kanzlei Schultze & Braun steht nun vor der Herausforderung, Lösungen für die verschiedenen Standorte der Gruppe zu finden. Ein Teil des Unternehmens, konkret der Standort in Lichtenau (Kreis Rastatt), konnte bereits erfolgreich an die Arthur Henninger GmbH übergeben werden und läuft seit dem 1. August 2025 weiter.
Während sich die Geschäfte im Standort Lichtenau stabilisieren, sieht die Situation für andere Werke weniger rosig aus. So wird der Standort Hartha in Sachsen, wo 20 Mitarbeiter beschäftigt sind, zum 31. Oktober 2025 geschlossen. Die Mitarbeiter wurden bereits am 15. Juli 2025 über die bevorstehende Schließung informiert. Dirk Pehl betont, dass die Schließung unvermeidlich war, nachdem ein wichtiger Großkunde verloren ging, was zur aktuellen finanziellen Schieflage des Unternehmens beigetragen hat.
Unsicherheiten und Herausforderungen
Die mbw-Gruppe ist nicht allein in ihrer misslichen Lage. Im vergangenen Jahr 2024 haben in Deutschland insgesamt 21.812 Unternehmen Insolvenz angemeldet, was einen sprunghaften Anstieg von rund 4.000 Fällen im Vergleich zu 2023 bedeutet. Ein Bericht des ifm Bonn zeigt, dass die Zahl der Insolvenzen um 22,4 Prozent gestiegen ist, stark bedingt durch aktuelle und frühere Krisen. Besonders betroffen sind Unternehmen, die bereits seit mehreren Jahren im Geschäft sind.
Zurück zur mbw-Gruppe: Der Insolvenzverwalter hat angekündigt, aktiv nach neuen Investoren zu suchen, um die betroffenen Standorte in Rheinmünster, Mühlhausen und Sömmerda zu retten. In Einbeck, Nordrhein-Westfalen, wird der Betrieb ebenfalls zum 31. August 2025 eingestellt. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind vor allem durch die herausfordernde Konjunktur in der Automobilindustrie und drastisch gestiegene Kosten für Material, Energie und Personal bedingt. Die mbw-Gruppe hat in den letzten Jahren zwar in moderne Anlagen und Verfahrenstechnik investiert, doch können steigende Kosten nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden.
Die Zukunft der Mitarbeiter
Inmitten dieser schwierigen Situation plant die mbw-Gruppe, die betroffenen Mitarbeiter aktiv bei der Jobsuche zu unterstützen. Bis einschließlich Februar 2025 sind die Mitarbeitenden durch das Insolvenzgeld abgesichert, sodass sie nicht auf der Straße stehen. Doch der Blick in die Zukunft bleibt angespannt. Dirk Pehl äußert sich vorsichtig optimistisch über die Möglichkeit, potenzielle Investoren zu gewinnen, die dem Unternehmen neue Perspektiven eröffnen könnten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage der mbw-Gruppe entwickeln wird. Die Anpassungen und Schließungen verdeutlichen jedoch einmal mehr die Herausforderungen, denen viele Unternehmen in der aktuellen Wirtschaftslage gegenüberstehen. Mit einem hektischen Jahr für Insolvenzmeldungen und den über 270.000 gewerblichen Unternehmensschließungen in Deutschland, steht die mbw-Gruppe stellvertretend für die vielen, die kämpfen müssen, um die Herausforderungen des Marktes zu meistern. Vielleicht findet sich doch noch das nötige gute Händchen für eine Wendung zum Besseren?
Für weitere Informationen zur mbw-Gruppe können Sie die Berichte auf Merkur und Schultze & Braun nachlesen, während die Entwicklung der Insolvenzen in Deutschland auf ifm Bonn verfolgt werden kann.