Taxis in Thüringen: Halbierung der Zahl und drohende Versorgungsengpässe!
Taxis in Thüringen: Halbierung der Zahl und drohende Versorgungsengpässe!
Thüringen, Deutschland - Die Taxi-Situation in Thüringen macht vielen Bewohnern Sorgen. Denn die Zahl der Taxis hat sich in den letzten 30 Jahren mehr als halbiert. Aktuell sind in Thüringen nur noch etwa 800 Taxis im Einsatz, während es 1992 noch rund 1.600 waren. Besonders gravierend ist der Rückgang in ländlichen Gebieten, wo die Mitnahme von Taxis für viele Menschen essentiell ist. Auch in Städten sind längere Wartezeiten mittlerweile keine Seltenheit mehr, wie MDR berichtet.
Warum gibt es immer weniger Taxifahrer? Ein zentraler Grund für den Rückgang ist der Mangel an Fahrern, was zu einer geringeren Anzahl an Fahrten führt. Die Folge sind höhere Preise und ein deutlicher Rückgang an verfügbarer Mobilität. Der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) schlägt alarmierend vor, dass ernsthafte Versorgungsprobleme anstehen könnten, insbesondere bei Fahrten zu Krankenhausbesuchen.
Mobilität im ländlichen Raum sichern
Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat der LTV ein neues Konzept in den Ring geworfen. Hierbei sollen Taxis die wenig genutzten Strecken des öffentlichen Nahverkehrs übernehmen, wo große Busse einfach unwirtschaftlich sind. Das Ziel ist es, durch ein digitales System, vielleicht per App, Fahrten zu bündeln und so die Auslastung zu optimieren. Diese innovative Idee könnte einen entscheidenden Schritt darstellen, um das Taxi als Teil der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum zu stärken. Laut Bundesverband Taxi ist dies ein zentraler Aspekt für die Lebensqualität in vielen Gebieten.
Die Novelle des Personenbeförderungsgesetzes (PbefG) von 2021 bietet neues Potenzial. Sie führt zu aktualisierten Verkehrsformen, wie Anrufsammeltaxis und Linienbedarfsverkehren, die unwirtschaftliche Buslinien ersetzen könnten. Eine Studie des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen schätzt den bundesweiten Bedarf auf etwa 50.000 Fahrzeuge, die für solche Verkehrsformen benötigt werden. Herwig Kollar, Präsident des Bundesverbands Taxi und Mietwagen e.V., hat die Taxi- und Mietwagenunternehmen ermutigt, diese Entwicklungen aktiv zu beobachten und entsprechende Angebote zu schaffen. Denn bei den gebündelten Bedarfsverkehren könnten günstigere Konditionen als bei traditionellen öffentlichen Diensten angeboten werden, was wiederum ein gutes Geschäft darstellen könnte.
Forderungen nach Förderungen
Die ständige Problematisierung der unzureichenden Taxiversorgung in ländlichen Regionen erfordert zwingend politische Maßnahmen. Der Bundesverband Taxi ist der Auffassung, dass eine günstige und flächendeckende Versorgung mit Mobilitätsangeboten nicht nur eine Frage der Lebensqualität, sondern auch ein Grundrecht für die Bürger darstellt. Es soll jedoch darauf hingewiesen werden, dass Mietwagen mit Fahrern nicht die gleichen Vorgaben erfüllen wie Taxis.
Im Rahmen dieser Reform könnte das Teilen von Fahrten in ländlichen Regionen also ein Schlüssel zur Verbesserung der Mobilität darstellen. Bisher ist das Konzept des Teilens im PbefG jedoch unzureichend abgebildet. Hier besteht Handlungsbedarf. Um die lokalen Bedürfnisse abzudecken, sollten Kommunen definieren, wie viele Fahrzeuge benötigt werden und welche Tarife gelten.
Abschließend bleibt zu hoffen, dass die notwendigen Schritte unternommen werden, um die Mobilität der Menschen nicht nur in den Städten, sondern auch im ländlichen Raum umfassend zu sichern.
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Ort | Thüringen, Deutschland |
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