Streit um Windkraft: Stadtlengsfeld kämpft für Waldschutz!

Diskussion zur Windkraftnutzung im Wartburgkreis: Bürgerinitiative fordert Dialog, während politische Spannungen zunehmen.
Diskussion zur Windkraftnutzung im Wartburgkreis: Bürgerinitiative fordert Dialog, während politische Spannungen zunehmen. (Symbolbild/NAG)

Streit um Windkraft: Stadtlengsfeld kämpft für Waldschutz!

Stadtlengsfeld, Deutschland - In Stadtlengsfeld, einem ruhigen Ort im Wartburgkreis, hat ein Gespräch zur geplanten Windkraftnutzung stattgefunden, bei dem verschiedene Interessengruppen aufeinandertrafen. Die Bürgerinitiative gegen das Windkraftgebiet W-4 lud neben Landrat Michael Brodführer, Bürgermeister Thomas Hugk und Landtagsabgeordnetem Martin Henkel (alle CDU) ein, um einen gemeinsamen Dialog zu führen und Lösungsansätze zu entwickeln, wie inSüdthüringen berichtet.

Das Hindernis auf dem Weg zu einem ausgewogenen Energiemix sieht sich vor allem dem Widerstand der Bürgerinitiative gegenüber. Diese hat jüngst ihr Aktionsjahr 2023 in der Feldatalhalle abgeschlossen und blickte dabei auf eine vielseitige Aktivität zurück. Über 100 Bürgerinnen und Bürger, darunter Aktivisten aus verschiedenen windkraftkritischen Initiativen Thüringens, fanden sich ein, um die Entwicklung der letzten Monate zu würdigen und über die Pläne für 2024 zu diskutieren. „Der Schutz von Thüringens Wald und Biodiversität muss an oberster Stelle stehen“, betonte BI-Sprecher Ralf Adam und kritisierte die Landes- sowie die Ampel-Bundesregierung scharf.

Naturschutz versus Windkraft

Die Debatte um Windkraft im Wald hat in Thüringen an Schärfe zugenommen. Landtagsabgeordneter Martin Henkel äußerte, er sehe die Energiewende bereits als gescheitert an. „Die wirtschaftlichen Aussichten sind trübe“, sagte er und hofft auf eine Wende nach den anstehenden Wahlen im nächsten Jahr. Der Stadtförster Bernd Hoffmann stellte in diesem Kontext die entscheidende Frage, ob der Schutz der Natur für den Bau von Windrädern geopfert werden sollte, und sprach sich für Aufforstungsprojekte im Stadtwald aus.

Die oppositionellen Stimmen im Landtag fordern hingegen strenge Auflagen für den Windradbau, was die rot-rot-grüne Minderheitenregierung als „unvereinbar mit dem Grundgesetz“ ansieht, sodass eine Klage vor beiden Verfassungsgerichten angestrebt wird. taz berichtet, dass die Landesregierung plant, bis 2032 2,2 Prozent der Fläche Thüringens für Windenergie zu reservieren. Aktuell liegt dieser Anteil jedoch bei weniger als einem Prozent, und die Verwerfungen in der Gesellschaft sind deutlich zu spüren.

Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen

In Stadtlengsfeld wird auch eine neue Broschüre der Bürgerinitiative präsentiert, die die Risiken der Windkraftnutzung beleuchten soll. Unter dem Titel „(K)eine Lizenz zum Gelddrucken?“ regt sie zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema an und informiert über aktuelle Entwicklungen in der Region. Bei der Abschlussveranstaltung hatten die Anwesenden die Gelegenheit, Unterschriften gegen den Bau von Windrädern in Wäldern zu sammeln.

Die Leidenschaft dieser Bürgerinitiative verdeutlicht, wie tief die Kluft zwischen den politischen Entscheidungsträgern und den besorgten Bürgern ist. Die Sorgen um den Erhalt der Wälder stehen dabei im Zentrum der Diskussion, und die unterschiedliche Haltung zu Windkraftprojekten spiegelt die weitreichenden Konflikte in der Thüringer Gesellschaft wider. Der Dialog zwischen Bürgern und Politik bleibt entscheidend, um mögliche Lösungen zu finden, die sowohl den Klimazielen als auch dem Naturschutz gerecht werden.

Details
OrtStadtlengsfeld, Deutschland
Quellen