Betonfluch oder Stadtgrün? Thüringer Kommunen kämpfen gegen Versiegelung!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft. Veröffentlicht am · Impressum · Kontakt · Redaktionskodex
In Weimar und Thüringen wird Flächenversiegelung thematisiert, um Überschwemmungen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.

In Weimar und Thüringen wird Flächenversiegelung thematisiert, um Überschwemmungen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.
In Weimar und Thüringen wird Flächenversiegelung thematisiert, um Überschwemmungen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.

Betonfluch oder Stadtgrün? Thüringer Kommunen kämpfen gegen Versiegelung!

Die Flächenversiegelung, ein drängendes Thema in Städten wie Erfurt, Jena und Weimar, hat nicht nur Auswirkungen auf das Stadtbild, sondern auch auf das Klima und die Lebensqualität der Bewohner. Mehrere Thüringer Kommunen arbeiten daran, durch Entsiegelungsmaßnahmen dem Problem entgegenzuwirken. Welt berichtet, dass der Konsens unter den Städten darüber besteht, dass Handlungsbedarf besteht. Die Ziele der Entsiegelung sind vielseitig und reichen von Wasserrückhalt zur Vermeidung von Überschwemmungen bis hin zur Neubildung von Grundwasser und dem Erhalt der Attraktivität von Innenstädten.

Ein Beispiel dafür liefert Gera, wo die Neugestaltung des Steinwegs gezeigt hat, wie herausfordernd solche Projekte sein können. Das Baudezernat der Stadt musste für die Erhaltung von Bäumen besondere Maßnahmen ergreifen, wodurch die Kosten auf ca. 45.000 Euro stiegen. Besonders in Jena nimmt man sich vor, dass alle Anwohner innerhalb von fünf Minuten eine „urbane Klimaoase“ erreichen können, wobei die Umgestaltung des Ernst-Abbe-Platzes auf etwa 6,3 Millionen Euro geschätzt wird und dank einer 85%igen Förderung durch den Bund realisiert werden soll.

Herausforderungen der Entsiegelungsmaßnahmen

Trotz der ermutigenden Ansätze dürfen die Herausforderungen nicht unter den Tisch gekehrt werden. Die Kommunen stehen vor der harten Aufgabe, die Kosten für die Entsiegelungsmaßnahmen zu kalkulieren, und fordern daher Nachbesserungen bei den rechtlichen Vorgaben. Im Gespräch sind vereinfacht Förderverfahren und Anpassungen im Städtebaurecht, um private Initiativen und Bauvorhaben zu unterstützen. In Weimar beispielsweise stehen regelmäßig Mittel für den Kauf von Flächen zur Verfügung, die sich für Entsiegelungen eignen.

In Eisenach hat man bereits erste Erfolge erzielt: Bei einer Schulsanierung wurden Flächen entsiegelt und eine Regenwasserzisterne installiert. Zudem wurden seit 2021 über 300 neue Bäume gepflanzt. Das zeigt, wie durchdachte Maßnahmen direkt zur Verbesserung des Stadtklimas geführt werden können.

Die Bedeutung von Stadtgrün

Die Initiative „Grün in die Stadt“ unterstützt diese Entwicklung aktiv und setzt sich für die Schaffung naturnaher Grünflächen ein. Grün in die Stadt hat klare Ziele: Die Reduzierung der Flächenversiegelung und die Förderung von Parks, Dach- sowie Fassadenbegrünungen bieten wichtige Ansätze, um die Lebensqualität in urbanen Räumen zu verbessern.

Ein wichtiger Punkt, der oft übersehen wird, ist der Verlust von natürlichen Lebensräumen durch Versiegelung. Viele der zuvor erwähnten Maßnahmen tragen dazu bei, die Biodiversität in Städten zu fördern und gesunde Lebensräume zu schaffen. Schließlich wird durch solche Initiativen nicht nur die Temperatur gesenkt, sondern auch der Wohlfühlfaktor der Bevölkerung deutlich gesteigert.

Insgesamt ist die Flächenentsiegelung ein Schlüssel zur Anpassung an den Klimawandel und zur künftigen Lebensqualität in Stadtgebieten. Die Anwohner sind gefragt, sich aktiv an diesen Entwicklungen zu beteiligen und ihre Wohnumgebung mitzugestalten, denn ein gesunder Mix aus Natur und urbanem Leben liegt nicht nur im Interesse der Städte, sondern auch der Bürger selbst.