Widerstand gegen neues Crack-Hilfezentrum: Mieter sind schockiert!

Widerstand gegen neues Crack-Hilfezentrum: Mieter sind schockiert!
Niddastraße 76, 60329 Frankfurt, Deutschland - In Frankfurt wird ein neues Suchthilfezentrum für Crack-Abhängige an der Niddastraße 76 geplant, welches auf erheblichen Widerstand stößt. Die Stadtverwaltung verfolgt mit diesem Vorhaben das Ziel, die Drogenabhängigen aus dem öffentlichen Raum zu holen und an einem zentralen Punkt Unterstützung anzubieten. Kritiker jedoch befürchten, dass das Zentrum mehr Drogenabhängige anziehen könnte und die Situation im Bahnhofsviertel weiter verschärfen könnte, ohne dass valide Alternativen präsentiert werden. Dies berichtet die FAZ.
Die Mieter des geplanten Standorts, darunter die Bürogemeinschaft von Paale Lüdcke und Tobias Friedberg, wurden ersten Berichten zufolge nicht im Vorfeld informiert. Sie erfuhren von dem Vorhaben erst durch eine Pressemitteilung, die ihnen ein Bekannter weiterleitete. Beide haben in den letzten sechs Jahren rund 100.000 Euro in Renovierungsarbeiten investiert und zeigen sich nun besorgt über die Auswirkungen der geplanten Einrichtung auf ihre Geschäfte. Auch andere Nutzer der Immobilie, wie ein Yoga-Studio, wurden erst durch Medienanfragen auf die Pläne aufmerksam.
Rasant steigender Crack-Konsum
Der Crack-Konsum in Deutschland hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Laut den aktuellen Zahlen stieg die Zahl der Konsumvorgänge in Dortmund von 61 im Jahr 2015 auf nahezu 50.000 im letzten Jahr. Crack, das durch Mischen von Kokain mit Backpulver oder Natron hergestellt wird, führt zu intensiven Glücksgefühlen, gefolgt von einem dramatischen Absturz. Die Konsumenten sind gezwungen, ihre Tagesabläufe entsprechend anzupassen, indem sie häufig zur Pfeife greifen, bis zu 30 Mal am Tag. Diese Umstände tragen zu einer erschreckenden sozialen Dynamik bei, in der Abhängige oft aggressiv um Hilfe betteln, stehlen oder sich prostituieren müssen.
Die Stadt Frankfurt sieht sich angesichts dieser Situation vor neuen Herausforderungen, die nicht nur das soziale Gefüge, sondern auch die Sicherheit im Stadtgebiet betreffen. Kritiker, die sich gegen Drogenkonsumräume aussprechen, verschärfen die Problematik, indem sie keine tragfähigen Alternativen anbieten. Zudem führen sie dadurch zu einem weiteren Verlust der Identität bei den Abhängigen und einem Anstieg der sichtbaren Drogenproblematik in der Öffentlichkeit.
Geplante zentrale Drogenhilfe
Das Sozialdezernat der Stadt plant, die Crack-Szene an einem Standort zu konzentrieren, um den Drogenkonsum einzudämmen und die Abhängigen adäquat zu versorgen. Ein Beschluss über die Anmietung oder den Kauf des Gebäudes wird vor den Sommerferien angestrebt, wobei das nordöstliche Ende der Niddastraße als Epizentrum der Crack-Epidemie gilt. Nach der Übernahme des Gebäudes möchte der Magistrat den verbliebenen Mietern kündigen. Die Kündigungsfrist beträgt drei Monate, was für einige Mieter zu existenziellen Schwierigkeiten führen könnte.
Die Nachfrage nach adäquaten Hilfsangeboten ist dringend, um den Bedürfnissen einer betroffenen Klientel gerecht zu werden. Während ein Hoffnungsschimmer besteht, dass ein Ersatzstoff für Crack-Süchtige entwickelt wird, bleibt die Frage, ob dies in absehbarer Zeit realisierbar ist. Der Durchbruch beim Ersatzstoff für Heroinsüchtige (Methadon) könnte hierbei als positives Beispiel dienen, doch ein ähnlicher Fortschritt für Crack-Süchtige steht nach wie vor aus.
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Ort | Niddastraße 76, 60329 Frankfurt, Deutschland |
Quellen |