Molotowcocktail-Wahnsinn: Angriff auf jüdischen Gedenkmarsch in Boulder!

Molotowcocktail-Wahnsinn: Angriff auf jüdischen Gedenkmarsch in Boulder!

Boulder, Colorado, USA - Ein erschreckender Vorfall ereignete sich am Sonntag während eines jüdischen Gedenkmarsches in Boulder, Colorado. Der mutmaßliche Täter, ein 28-jähriger Mann namens Joseph Neumayer, griff die Teilnehmer mit einem Molotowcocktail an, was mehrere Verletzte zur Folge hatte. Der Gedenkmarsch erinnerte an die israelischen Geiseln im Gazastreifen und fand in einem belebten Einkaufsviertel, der Pearl Street Mall, statt. Nach dem Angriff wurde der Bereich um das Einkaufszentrum umgehend evakuiert, und die Polizei forderte die Bevölkerung auf, das Gebiet zu meiden. Neumayer wurde schließlich festgenommen, während Ermittler ein Fahrzeug am Tatort sicherten. Das FBI hat die Ermittlungen übernommen, und es wird geprüft, ob es sich um einen möglichen Terrorakt handelt. FBI-Direktor Kash Patel äußerte sich zu den Ermittlungen und betonte die Schwere des Vorfalls. Colorado Gouverneur Jared Polis sprach den Verletzten und Betroffenen sein Mitgefühl aus.

Neumayer, der in Colorado geboren wurde und sowohl die US-amerikanische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, ist keine Unbekannte in den Sicherheitsbehörden. Zum Zeitpunkt seines Angriffs in Boulder befand er sich zudem unter Beobachtung aufgrund eines gescheiterten versuchten Brandanschlags auf die US-Botschaft in Tel Aviv, Israel. Berichten von CBS News zufolge hatte er während eines Aufenthalts in Israel Drohungen gegen den ehemaligen Präsidenten Trump geäußert und plante, die Botschaft in Brand zu setzen. Bei seiner Festnahme am John F. Kennedy Flughafen in New York City hatte er bereits drei Molotowcocktails in seinem Rucksack mit sich geführt.

Ein Muster von Antisemitismus

Der Vorfall in Boulder reiht sich in eine besorgniserregende Serie von antisemitischen Angriffen in den USA ein. Laut einem Bericht der Bundeszentrale für politische Bildung haben diese Taten in den letzten Jahren zugenommen. Ein besonders erschütterndes Beispiel ist der Angriff auf eine Synagoge in Pittsburgh im Jahr 2018, bei dem elf Menschen während eines Gottesdienstes getötet wurden. Dies gilt als der tödlichste Angriff auf jüdische Menschen in der Geschichte der USA. Weitere Vorfälle, wie der Überfall auf einen koscheren Supermarkt in Jersey City im Jahr 2019 und die Geiselnahme in einer Synagoge in Colleyville, Texas, im Jahr 2022, zeigen die alarmierende Entwicklung.

Die Anti-Defamation League (ADL) berichtete, dass 2022 mit 3.679 antisemitischen Vorfällen die höchste Anzahl seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1979 verzeichnet wurde. Auch über 80% der amerikanischen Juden und Jüdinnen haben einen Anstieg des Antisemitismus wahrgenommen. Diese Rückkehr des Antisemitismus, die von unterschiedlichen politischen Spektren genährt wird, stellt eine ernsthafte Herausforderung für die Gesellschaft dar. Antisemitische Stereotypen und Verschwörungstheorien haben unter anderem durch die Normalisierung solcher Rhetorik in der Politik, besonders während der Präsidentschaft von Donald Trump, an Einfluss gewonnen.

In diesem prekären Kontext verdeutlicht der Angriff in Boulder nicht nur die aktuelle Gefährdung jüdischer Gemeinschaften, sondern auch die anhaltenden gesellschaftlichen Probleme, die mit Antisemitismus verbunden sind. Der Vorfall und die Ermittlungen rund um Neumayer werfen daher Fragen über den Umgang mit Hass und Gewalt in der US-amerikanischen Gesellschaft auf und fordern ein entschlossenes Handeln von allen gesellschaftlichen Akteuren.

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OrtBoulder, Colorado, USA
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