Schockierende Studie: 13% der Deutschen erlebten sexuelle Gewalt!

Eine neue Studie zeigt alarmierende Zahlen sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Deutschland, veröffentlicht vom ZI Mannheim.
Eine neue Studie zeigt alarmierende Zahlen sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Deutschland, veröffentlicht vom ZI Mannheim. (Symbolbild/NAG)

Schockierende Studie: 13% der Deutschen erlebten sexuelle Gewalt!

Mannheim, Deutschland - Eine aktuelle Studie des Mannheimer Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) wirft ein alarmierendes Licht auf das Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Deutschland. Fast 13 Prozent der Deutschen berichten, in ihrer Kindheit oder Jugend Opfer solcher Taten geworden zu sein, was etwa 5,7 Millionen Menschen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren entspricht. Diese Ergebnisse stammen aus der ersten bundesweiten, repräsentativen Untersuchung zu diesem Thema, die im Jahr 2024 durchgeführt wurde. Von 10.000 kontaktierten Personen nahmen mehr als 3.000 an der Befragung teil, wie swr.de berichtet.

Psychiater Harald Dreßing, einer der verantwortlichen Forscher, äußerte sich besorgt über die hohe Zahl der Betroffenen und bezeichnete sie als „erschreckend hoch“. Die Studie zeigt zudem auf, dass Frauen mit 20,6 Prozent signifikant häufiger betroffen sind als Männer, von denen nur 4,8 Prozent von sexualisierter Gewalt berichteten. Besonders alarmierend ist der hohe Anteil (27,4 Prozent) betroffener Frauen in der Altersgruppe der 18-29-Jährigen.

Kontexte der Gewalt und digitale Risiken

Die Studie belegt, dass sexualisierte Gewalt häufig im familiären Umfeld oder durch Verwandte stattfindet. Dabei ist es nicht nur die physische Welt, die Betroffene einholt: Fast 32 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, über das Internet und soziale Medien sexuelle Gewalt erfahren zu haben. Über 60 Prozent derjenigen, die in der realen Welt sexualisierte Gewalt erlitten haben, berichten auch von ähnlichen Erfahrungen in der digitalen Welt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, auch die Online-Welt in Präventionskonzepte zu integrieren, wie auch presseportal.de hervorhebt.

Die Studie hat zudem ergeben, dass 37,4 Prozent der Befragten gewaltsame Erlebnisse nicht geteilt haben, oft aus Angst oder Scham. „Die psychischen Folgen sind gravierend“, so ZI-Direktor Andreas Meyer-Lindenberg. Sie sehen die negativen Auswirkungen der Erlebnisse auf die psychische Gesundheit, dem stimmten rund 90 Prozent der Betroffenen zu. Tragischerweise hätten fast die Hälfte aller Befragten wenig oder kein Wissen über Hilfsangebote.

Prävention und Unterstützung

Die Studie hat auch die Verantwortung von Institutionen hervorgehoben. „Wildwasser Stuttgart“ bietet beispielsweise Unterstützung für Frauen, die in ihrer Kindheit missbraucht wurden. Dreßing forderte eine Intensivierung der Aufklärungsarbeit sowie die Entwicklung geeigneter Präventionskonzepte, insbesondere für Kirchen, Sportvereine und andere Bildungsinstitutionen. Forschung zu sexualisierter Gewalt ist nicht nur erforderlich, sondern wird seit 2011 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aktiv gefördert, um einen besseren Schutz und Prävention zu gewährleisten, wie empirische-bildungsforschung-bmbf.de aufzeigt.

Insgesamt verdeutlicht die Studie, dass ein geschärftes Bewusstsein und angemessene Maßnahmen unerlässlich sind, um Kinder und Jugendliche effektiv vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Der Schutz vor solchen Taten ist schließlich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Lösungsansätze in Bildung, Aufklärung und Prävention erfordert.

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OrtMannheim, Deutschland
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