Trump stoppt Studentenvisa: Harvard kämpft um internationale Studierende!

Al Jazeera berichtet über die vorübergehende Aussetzung von US-Studentenvisa durch die Trump-Administration und deren Auswirkungen.
Al Jazeera berichtet über die vorübergehende Aussetzung von US-Studentenvisa durch die Trump-Administration und deren Auswirkungen. (Symbolbild/NAG)

Trump stoppt Studentenvisa: Harvard kämpft um internationale Studierende!

Boston, USA - Die Trump-Administration hat die Bearbeitung von Visa für ausländische Studenten vorübergehend ausgesetzt, was bedeutende Auswirkungen auf die internationale Studentengemeinschaft in den USA haben könnte. Laut Al Jazeera ordnete ein internes Memo von Außenminister Marco Rubio an, dass Botschaften und Konsulate keine neuen Termine für Studenten- oder Austauschvisa vereinbaren dürfen, bis neue Anweisungen vorliegen. Diese Maßnahme fällt mit geplanten Richtlinien zur erweiterten Überprüfung von sozialen Medien zusammen, die für alle Anträge gelten sollen.

Die Maßnahmen der Trump-Administration scheinen Teil eines umfassenderen Drucks auf Universitäten und ausländische Studenten zu sein. In der letzten Woche wurde die Genehmigung von Harvard University zur Einschreibung internationaler Studierender widerrufen, eine Entscheidung, die mit der Reaktion der Universität auf pro-palästinensische Proteste zusammenhängt. Es ist bekannt, dass ein Bundesrichter diese Maßnahme vorübergehend blockiert hat.

Proteste und rechtliche Auseinandersetzungen

Die Situation spitzt sich weiter zu, da Rubio ebenfalls versucht hat, Hunderte von Visa für ausländische Studenten aufgrund kleinster rechtlicher Verstöße oder pro-palästinensischer Äußerungen zu widerrufen. US-Außenamtssprecherin Tammy Bruce erklärte, dass die Überprüfung von Einreisenden ernst genommen wird und Bewerber für Studentenvisa künftig mit einer strengen Überprüfung rechnen müssen. Rubio gab jedoch keinen Zeitrahmen für die Aussetzung an und informierte diplomatisches Personal, dass in naher Zukunft mit neuen Anweisungen gerechnet werden könne.

In einer Antwort auf diese Vorgänge hat Harvard gegen den Widerruf ihrer Genehmigung Klage eingereicht. Der Präsident der Universität, Alan M. Garber, bezeichnete die Maßnahmen als „rechtswidrig und unbegründet“. Ein Gericht in Boston hat eine vorläufige einstweilige Verfügung erlassen, um die Regierung daran zu hindern, Harvard die Genehmigung zur Aufnahme internationaler Studierender zu entziehen, und eine Anhörung zu diesem Thema ist für den 29. Mai angesetzt, wie Harvard Magazine berichtet.

Umfang der Auswirkungen

Der Widerruf von Harvards Zertifizierung könnte Tausende internationaler Studierender daran hindern, ihren Abschluss zu machen und hat weitreichende Konsequenzen für das akademische Jahr 2025-2026. Damit wäre die Universität über das Student Exchange and Visitor Program (SEVP), das ausländische Studierende verwaltet, nicht mehr in der Lage, internationale Studierende, die legal in den USA sind, aufzunehmen.

Im akademischen Jahr 2024-2025 waren 6.793 internationale Studierende an Harvard eingeschrieben, was 27,3 Prozent der gesamten Studierendenschaft ausmacht. Diese Studierenden zahlen vergleichsweise höhere Studiengebühren, die eine wichtige Einnahmequelle für die Universität darstellen, wie die Analyse von VisaHelp zeigt.

Bildungs- und rechtliche Rahmenbedingungen

Für internationale Studierende, die in den USA studieren möchten, gibt es verschiedene Visa-Optionen, wobei das F-1 Visum die häufigste Art darstellt, die für akademische Studien an akkreditierten Institutionen gilt. Dieses Visum ermöglicht es Vollzeitstudierenden, unter bestimmten Bedingungen auf dem Campus zu arbeiten. Die Einladung zur Beantragung eines solchen Visums erfolgt normalerweise nach der Bestätigung der Einschreibung an einer SEVP-zertifizierten Institution.

Die neuen Richtlinien, die die Trump-Administration plant, werfen verfassungsrechtliche Fragen auf, insbesondere hinsichtlich der akademischen Freiheit und der Rechte von Personen mit temporären Visa. Die Anwälte mehrerer betroffener Studierender argumentieren, dass die Maßnahmen die Redefreiheit ihrer Mandanten verletzen.

Die Entwicklungen um die Visa-Politik und die Hochschulen in den USA sind nicht nur rechtlich, sondern auch gesellschaftlich von großer Bedeutung und könnten die zukünftige Landschaft der internationalen Bildung nachhaltig verändern.

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OrtBoston, USA
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