Unbekannter Belästiger jagt Schülerinnen in Coburg – Zeugen gesucht!

Unbekannter Belästiger jagt Schülerinnen in Coburg – Zeugen gesucht!
Coburg, Deutschland - In Coburg kam es am späten Freitagabend, den 23. Mai 2025, zu einem bedauerlichen Vorfall: Ein unbekannter Mann belästigte zwei 16-jährige Schülerinnen in der Nähe eines Kinos. Der Zwischenfall ereignete sich gegen 22.15 Uhr, als die Schülerinnen sich auf der Treppe des Kinos aufhielten. Nach der Konfrontation rannten die Mädchen ins Kino, wo eine Mitarbeiterin sofort die Polizei informierte. Es wurde ein Ermittlungsverfahren gegen den Unbekannten wegen Bedrohung und Beleidigung eingeleitet, jedoch verlief die erste Fahndung nach dem Mann erfolglos. Die Polizei sucht in dieser Angelegenheit dringend Zeugen, die möglicherweise etwas beobachtet haben. Sachdienliche Hinweise können unter der Telefonnummer 09561-645-0 gemeldet werden, wie InFranken berichtet.
In der gleichen Stadt ereignete sich lediglich wenige Tage zuvor ein weiterer Vorfall mit Jugendlichen: Ein 15-Jähriger soll am Montag einen wohnungslosen Mann angegriffen haben, als dieser auf einer Parkbank schlief. Der Jugendliche griff den 33-Jährigen unvermittelt an, schlug und trat auf ihn ein und durchsuchte anschließend seine Sachen. Dabei wurde das Handy des Obdachlosen zerstört. Der Mann erlitt erhebliche Kopfverletzungen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei nahm den 15-Jährigen nach der Attacke fest, und ein Ermittlungsrichter erließ gegen ihn Haftbefehl. Ein weiterer junger Mann, der zunächst als möglicher Mittäter festgenommen wurde, konnte später wieder auf freien Fuß gesetzt werden, da kein dringender Tatverdacht bestand, wie Süddeutsche berichtete.
Jugendkriminalität im Fokus
Die Vorfälle in Coburg werfen einen Blick auf das breite Thema der Jugendkriminalität in Deutschland. Laut einer Studie der Bundeszentrale für politische Bildung ist Jugendkriminalität überwiegend ein männliches Phänomen und kein spezifisches Problem von Minderheiten. Während die Mehrheit der Jugendlichen ihr kriminelles Verhalten mit dem Erwachsenwerden eingestellt, zeigen statistische Erhebungen, dass bis zu 70% der Schüler in den letzten 12 Monaten straffällig geworden sind. Eine bundesweite Schülerbefragung von 2007/2008 ergab, dass 43,7% der männlichen und 23,6% der weiblichen Schüler von Straftaten berichteten, so die bpb.
Obwohl schwere Formen von Jugendkriminalität vergleichsweise selten sind, zeigt eine Duisburger Längsschnittstudie, dass 84% der Jungen und 69% der Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren mindestens einmal straffällig wurden. Gewaltdelikte weisen vehemente Unterschiede zwischen Geschlechtern auf: Die kumulierten Prävalenzraten für Jungen liegen bei 61%, für Mädchen bei 37%. Zudem gibt es in den letzten Jahren einen rückläufigen Trend bei der Jugendkriminalität, der durch die Covid-19-Pandemie verstärkt wurde. Auch soziale Hintergründe, wie Integration und individuelle Defizite, spielen eine Rolle in der Diskussion um Jugenddelinquenz. Nichtsdestoweniger ist die Anzeigebereitschaft unter Jugendlichen gering, was zu einer unzureichenden Sichtbarkeit dieses Phänomens führt.
Die Polizei und die Gesellschaft stehen also vor der Herausforderung, diese Probleme bei der Wurzel zu packen, um nicht nur symptomatische Maßnahmen zu ergreifen, sondern langfristige Lösungen zu finden und die Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
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Ort | Coburg, Deutschland |
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