Selenskyj fordert in Istanbul: Waffenruhe und Rückkehr entführter Kinder!

Die Ukraine verhandelt am 02.06.2025 in Istanbul mit Russland über eine Waffenruhe, gefordert von Präsident Selenskyj.
Die Ukraine verhandelt am 02.06.2025 in Istanbul mit Russland über eine Waffenruhe, gefordert von Präsident Selenskyj. (Symbolbild/NAG)

Selenskyj fordert in Istanbul: Waffenruhe und Rückkehr entführter Kinder!

Istanbul, Türkei - Die Ukraine sendet eine Delegation zu direkten Verhandlungen mit Russland nach Istanbul, die für morgen, den 02.06.2025, geplant sind. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die ukrainische Position vor dem Treffen klar umrissen. Diese umfasst eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe, die Freilassung von Gefangenen sowie die Rückkehr entführter Kinder. Angeführt wird die Delegation von Verteidigungsminister Rustem Umerow. Auch eine russische Verhandlungsdelegation ist auf dem Weg nach Istanbul, was auf eine mögliche Wiederbelebung der Gespräche hindeutet. Diese Informationen wurden von Tagesschau bestätigt.

In den letzten Wochen stagnieren die Friedensverhandlungen jedoch, und Selenskyj wirft Moskau vor, die Gespräche zu untergraben. Russland hatte ein Memorandum mit Bedingungen für Frieden angekündigt, das jedoch nicht vorgelegt wurde. Die Verhandlungen folgen auf erste direkte Gespräche am 16. Mai, die ohne Fortschritte in Bezug auf eine Waffenruhe endeten, aber einen großen Gefangenenaustausch beinhalteten. Stern berichtet, dass Russland von der Ukraine verlangt, auf einen NATO-Beitritt zu verzichten und Gebietsabtretungen zu akzeptieren.

Aktuelle Lage und Anspannung

Die Ukraine fordert im Gegenzug den Rückzug der russischen Armee von ihrem Staatsgebiet. Trotz der anstehenden Gespräche setzen die russischen Streitkräfte ihre Angriffe fort. In einer Nacht wurden beispielsweise 472 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert, was die höchste Zahl bisher ist. Die Ukraine reagierte unterdessen mit einem Drohnenangriff auf strategische russische Bomber in Sibirien, die sich 4300 Kilometer von der Frontlinie befanden.

Die Situation bleibt angespannt, da Russland 50.000 Soldaten mobilisiert hat, um einen möglichen Großangriff im Nordosten, insbesondere in der Region Sumy, vorzubereiten. Diese Dynamik wirft Fragen über die Ernsthaftigkeit der Verhandlungen und die Bereitschaft beider Seiten auf, tatsächlich einen dauerhaften Frieden zu finden. DW hebt hervor, dass der Krieg bereits über zwei Jahre dauert und beide Seiten sich gegenseitig die Schuld an den gescheiterten Verhandlungen zuschieben.

Wladimir Putin behauptet, Selenskyj habe ein Gesetz erlassen, das Verhandlungen mit Russland verbiete, was jedoch faktisch nicht zutrifft. Ein Dekret vom 30. September 2022 spricht von einer Unmöglichkeit, mit Putin zu verhandeln, bedeutet jedoch kein Verbot. Vor dem Hintergrund dieser Komplexitäten zieht sich die Suche nach Frieden weiter und es bleibt ungewiss, ob die bevorstehenden Gespräche in Istanbul zu greifbaren Ergebnissen führen können.

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OrtIstanbul, Türkei
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